Fridays for Future: In Erlangen sechs Demos geplant

24.9.2020, 14:00 Uhr
Fridays for Future: In Erlangen sechs Demos geplant

© Harald Sippel

"Wir freuen uns, dass es jetzt endlich wieder losgeht", wird Louisa Schocke, Aktive bei der ErlangerOrtsgruppe von Fridays for Future, in einer Pressemitteilung zitiert. "Da wir große Menschenansammlungen aufgrund des Infektionsschutzes möglichst vermeiden wollen, haben wir uns dazu entschieden, nicht eine zentrale Aktion, sondern mehrere dezentrale zu planen", so Schocke weiter. "Außerdem verpflichten wir zum Tragen von Masken und werden genau darauf achten, dass der Mindestabstand von 1,50 Metern gewahrt bleibt." Im Gespräch mit diesem Medienhaus ergänzt Lara Linke: "Aus unserer Sicht ist die Aufteilung auf sechs Demos und Kundgebungen das, was am ehesten vertretbar ist in der derzeitigen Situation."

Auf die Straße gegangen wird in den Stadtteilen Alterlangen (am Wendeplatz beim Kosbacher Damm), Bruck (auf der Wiese am Bachgraben), Büchenbach (Rudeltplatz), Röthelheimpark (Wiese am Martin-Luther-King-Weg) und Tennenlohe (Skulpturenpark) sowie in der Erlanger Altstadt (Altstädter Kirchenplatz). In Tennenlohe und in der Altstadt soll es Demonstrationszüge geben. Das Ordnungsamt der Stadt hat die Hygienekonzepte, die die Aktivisten ausgearbeitet haben, akzeptiert.

Dass man jetzt dezentral unterwegs ist, hat aus Sicht der Aktiven bei der FFF-Ortsgruppe auch noch weitere Vorteile. Die Stadtteildemos böten neben dem Infektionsschutz neue Chancen und Möglichkeiten, meinen sie. An Orten, die nicht zentral sind, aber eigentlich näher bei den Menschen liegen, komme man auch mit denjenigen in Kontakt, die man sonst weniger erreiche.

Mehr Menschen als in den letzten Monaten mit den Online-Streiks und Webinaren zu Klimathemen werde man aber in jedem Fall erreichen, meint Lara Linke. "Selbstverständlich ist man bei den realen Demos präsenter. Online erreicht man vor allem die Leute, die sich ohnehin für die Themen interessieren."

Dass sich gerade in Erlangen bereits einiges im Sinne der Klimaaktivisten von Fridays for Future getan hat, wird von ihnen genau verfolgt. Nachdem im vergangenen Jahr der Klimanotstand ausgerufen wurde, folgte in der letzten Sitzung des Stadtrates die Vorstellung der in Auftrag gegebenen Klimanotstandstudie. Außerdem beschloss der Stadtrat, dass bei der Entwicklung und Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen in diesem Bereich engagierte Akteure und Bürger künftig beteiligt werden sollen.

Mitte August schließlich überreichte die Initiative "Klimaentscheid ERlangen", bei der auch "Fridays for Future" Erlangen vertreten ist, der Stadt einen detaillierten Zielekatalog.

"Wir haben eine tolle Klimanotstandstudie", sagt Lara Linke. "Aber in dieser Studie steht auch ganz klar, dass noch einiges mehr passieren muss in Erlangen." Außerdem geht es aus Sicht der Aktivisten darum, den Blick auf eine globale, die Menschheit bedrohende Krise zu richten, deren Bewältigung die Hauptaufgabe des 21. Jahrhunderts sein wird.

 

 

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