Erlangen: Geparktes Auto behindert Feuerwehreinsatz

7.10.2019, 17:00 Uhr
Erlangen: Geparktes Auto behindert Feuerwehreinsatz

© Egbert M. Reinhold

Schnelligkeit zählt. In manchen Fällen kann Schnelligkeit über Leben und Tod entscheiden. Manchmal auch darüber, ob eine Wohnung ausbrennt oder ob ein Brandherd noch im Keim erstickt werden kann. Auf jeden Fall geht es um jede Minute, wenn die Feuerwehr ausrückt. Doch als die Erlanger Feuerwehr am Montag Vormittag  zu einem Haus in der Friedrichstraße unterwegs ist, wo eine Brandmeldeanlage ausgelöst hat, ist in der Inneren Brucker Straße erst einmal Schluss.

An einem geparkten Pkw, der zu weit in die Straße hineinragt, ist kein Vorbeikommen. Die Feuerwehr-Fahrzeuge rangieren rückwärts aus der Einbahnstraße heraus.  Die anderen Fahrzeuge des Löschzugs, die noch nicht in die Inneren Brucker Straße hineingefahren sind, werden informiert und umdirigiert.

Am Ende stellt sich bei diesem Einsatz heraus, dass es sich um einen Fehlalarm handelte. Alles halb so schlimm also?

Brandrat Friedhelm Weidinger widerspricht ganz entschieden. "Ja, es war Gottseidank ein Fehlalarm", sagt er. "Aber was, wenn es doch anders gewesen wäre?" Denn dann sei es fatal, wenn eine solche Situation auftritt.

Erlangen: Geparktes Auto behindert Feuerwehreinsatz

© Klaus-Dieter Schreiter

Es hätte ja eben doch ein Zimmer- oder Wohnungsbrand oder auch eine technische Rettung sein können,  wo jede Minute oder sogar Sekunde entscheidend sei. "Wir appellieren an alle, sich vor Augen zu führen, was es bedeutet, wenn man selbst als Betroffener auf Hilfe angewiesen ist."  Jeder, der im Straßenverkehr unterwegs sei und sein Autos parke, meint Weidinger, müsste sich doch eigentlich genau die Situation vorstellen, dass er selbst einmal die Hilfe von Rettungskräften brauchen könnte.

Dass es ein Problem sein kann, an Einsatzorte zu kommen, ist für die Erlanger Feuerwehr nichts Neues. "Wir haben viele Engstellen in Erlangen, nicht nur in der Innenstadt", sagt Feuerwehrchef Weidinger. "Und auch der Parkdruck wird immer größer."

Vor einem Jahr unternahm die Feuerwehr eine Testfahrt durch die Stadt, Polizei und Rettungsdienst sowie Straßenverkehrsamt waren ebenfalls dabei. Dabei wurden Engstellen überprüft. In der Folge wurden an manchen Stellen Parkplätze weggenommen und ein absolutes Halteverbot eingeführt, um eine ungehinderte Feuerwehranfahrt zu ermöglichen.

Doch an das absolute Halteverbot hält sich noch längst nicht jeder. Und was passiert eigentlich, wenn jemand - wie am Montag in der Inneren Brucker Straße - an einer Stelle parkt, an der das Parken zwar erlaubt ist, aber sein Auto so hinstellt, dass es zum Verkehrshindernis wird? Dies sei eine Verkehrsordnungswidrigkeit, die zu einer Verwarnung führt, ist bei der Polizei zu erfahren. Der Bußgeldkatalog sieht im Verwarnungsbereich Strafen bis zu 35 Euro vor. Im Einzelfall kann auch entschieden werden, dass ein Auto abgeschleppt wird. Doch dies bedeutet einen großen Zeitverzug. Bei einem Feuerwehr- oder Rettungseinsatz muss es aber schnell gehen. "Wir können deshalb immer nur wieder aufs Neue an die Bürger appellieren, sich umsichtig zu verhalten",  sagt Friedhelm Weidinger.

 

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