Erlangen: Hasen und irgendwie auch Ostern gerettet

3.4.2021, 06:00 Uhr
Erlangen: Hasen und irgendwie auch Ostern gerettet

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Der Albertus-Magnus-Kindergarten in Frauenaurach will auf die Ostereiersuche nicht verzichten, auch wenn die Eltern der Kinder nun nicht mehr dabei sein dürfen und die Suche im Garten stattfinden muss. Doch die Kinder lassen sich so oder so nicht von Corona die Laune verderben. Im Vorfeld wurden schon Eier und Hasenmobiles aus Klorollen und anderen wiederverwertbaren Gegenständen gebastelt. Und auch die Attraktion schlechthin hält die Kleinen in Osterlaune: zwei lebensechte "Osterhasen". Diese hat die Leiterin des Kindergartens, Diana Lawani, regelrecht gerettet. Sie adoptierte die kleinen Häschen von einem ihrer Nachhilfeschüler, der eine Hasenzucht besitzt. Hätte Lawani sie nicht genommen, wären die Tiere geschlachtet worden.

Nun steht das 20 Quadratmeter große Osterhasenhauptquartier mit Dach und zwei kleinen Häuschen im Garten des Frauenauracher Kindergartens. Doch nicht nur die Hasen profitieren von ihrem neuen Zuhause: "Das tut den Kindern gut, weil sie Verantwortung lernen", erklärt die Leiterin. Die Hasen sollen dort bis an ihr Lebensende weiterleben dürfen.

Aber nicht nur wegen der Tiere nehmen es die Kinder mit Corona gelassen. Für sie sind regelmäßiges Händewaschen und Erzieherinnen und Erzieher mit Nasen-Mund-Schutz längst Alltag geworden. "Das ist schon wieder out bei den Kindern", sagt Diana Lawani. Die Leiterin selbst hat keine Angst vor einer Infektion. Sie hat ja auch keine Wahl, denn bei einer Notbetreuung braucht man Personal.

Wenig Auseinandersetzung

Mit den Eltern gebe es wenig Auseinandersetzungen wegen der Maßnahmen. Diese sind aber bei Kindern oft sehr schwer durchzusetzen, denn "sie brauchen die Fürsorge und die Liebe". Kindergarten in Distanz, das funktioniert nicht. Zwar gibt es gewisse Regeln, doch ganz ohne Nähe geht es nicht.

Ablenkung gibt es im Albertus- Magnus-Kindergarten genug. In einem neu geplanten Projekt mit Unterstützung der "GemüseAckerdemie" soll ein verwildertes Stück Garten in ein Gemüsebeet umgeformt werden. Dort sollen die Kinder dann mithelfen, das Beet anzulegen, zu pflegen und zu ernten. "Dann wären die Hasen versorgt und die Kinder auch", sagt Lawani. Das reiht sich in den Erziehungsstil des Kindergartens ein: Hier soll mehr gemacht werden als nur auf die Kinder aufzupassen. Für diese Bemühungen hat der Albertus-Magnus-Kindergarten schon zwei Auszeichnungen bekommen. Neben der Freude über die geretteten, lebensechten Nager mit den Schlappohren wird auch das Osterfest im Kindergarten ganz sicher glücklich machen. Darauf, sagt Diana Lawani, freuen sich die Erwachsenen und die Kinder schon sehr lange – Corona hin, Corona her.

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