"Erlangen hat jede Menge zu bieten"

3.12.2020, 18:00 Uhr

© Waltraud Grubitzsch dpa/lsn

Prof. Kristian Franze  gilt als einer der führenden Wissenschaftler und Forscher hinsichtlich der Bedeutung der Mechanik für das Nervensystem. Nach dem Studium der Tiermedizin an der Universität Leipzig, wo er 2007 im Fachbereich Physik promoviert wurde, ging der heute 44-Jährige mit einem Feodor Lynen-Forschungsstipendium der Humboldt-Stiftung als Postdoc an die University of Cambridge. Im Anschluss arbeitete er kurz an der Universität Leipzig, bevor er seine akademische Laufbahn 2011 mit seiner eigenen Gruppe in Cambridge fortsetzte. Für seine Forschung wurde er mehrfach international ausgezeichnet.

Es sei ihm dabei nicht schwer gefallen, von Cambridge, dem Standort einer der klangvollsten Unis weltweit,nach Franken zu ziehen.Cambridge sei natürlich einzigartig, so Franze gegenüber unserer Zeitung, "aber Franken hat auch jede Menge zu bieten: Nicht nur eine großartige Wissenschaftslandschaft, in der Mediziner, Naturwissenschaftler und Ingenieure wie selbstverständlich zusammenarbeiten, sondern auch eine wunderschöne Umgebung mit viel frischer Luft und vier Jahreszeiten".

Die Hoffnungen, die mit Franzes Forschung an der Uni und am Max-Planck-Zentrum verbunden sind, sind groß. 

© Humboldt-Stiftung/Elbmotion

So ist unter anderem die Rede davon, dass seine Erkenntnisse vielleicht eines Tages dazu beitragen könnten, Querschnittslähmungen, aber auch Parkinson und Alzheimer zu behandeln. 

Solche Ziele seien "natürlich hoch ambitioniert". Ob oder wann diese Erkrankungen geheilt werden können, könne er nicht sagen. "Sehr wahrscheinlich wird das nicht einem einzelnen Forscherteam gelingen, sondern die enge Zusammenarbeit vieler verschiedenen Gruppen aus verschiedenen Fachbereichen erfordern."

"Aber ich bin mir sicher, dass neue, interdisziplinäre Ansätze großes Potenzial haben, neue Einblicke in solche für unsere Gesellschaft immer relevanter werdenden Krankheiten zu ermöglichen und so zur Verbesserung derzeitiger Behandlungsmethoden beitragen zu können." 

Der Forschungsstandort Erlangen biete dabei gute Voraussetzungen "Das Forschungsklima ist hier großartig", sagt Prof. Franze, "interdisziplinäres Arbeiten scheint selbstverständlich."

In fünf Jahren möchte Prof. Franze "einen großen Schritt weiter sein". "Dafür müssen wir voll in den Forschungsstandort Erlangen integriert sein. Ich möchte einen wichtigen Beitrag dazu geleistet haben, klassische Grenzen zwischen Disziplinen und Fakultäten verschwinden zu lassen, interdisziplinäre Forschung fest in der hiesigen Wissenschaftslandschaft zu verankern und die Wahrnehmung Erlangens als national sowie international exzellenten Wissenschaftsstandort zu stärken."

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