Erlangen: „Kreative Ideenbörse, offen und frei“

1.8.2016, 11:30 Uhr
Erlangen: „Kreative Ideenbörse,  offen und frei“

© Foto: Harald Sippel

„Komm vorbei, tausch dich aus und bring dich ein“ lautete das Motto am Samstag auf der Jugendfarm. Gemeinsam mit Greenpeace und dem Umsonstladen hatte die pädagogische Einrichtung eine Kleidertauschbörse auf die Beine gestellt. Es gab ein Repair Café, der Steinbackofen wurde angeheizt, ein Brotaufstrich-Workshop wurde veranstaltet, und wer wollte, konnte mit anpacken, um mit Zimmermann Eloi Wauquiez weiter an einem Fachwerkhäuschen zu bauen.

All diese Aktivitäten finden jedoch nicht nur einmal statt, die Jugendfarm will als „Selbst.Mach.Farm“ nun dauerhaft „eine neue Zielgruppe der Erwachsenen ansprechen“ und sich vernetzen, wie die Pädagogin Lilia Kress es formuliert. Es gehe darum, ein Bewusstsein für einen möglichst nachhaltigen Lebensstil zu schaffen. Eine „kreative Ideenbörse, ganz offen und frei“ solle das sein.

Dabei entdeckt sich die Jugendfarm selbst als Ort für einen unentgeltlichen Austausch von Wissen und Fertigkeiten, der alle Interessierten ansprechen soll. „Du suchst eine Plattform, zum Beispiel für ein Häkelcafé oder ähnliches, wir bieten uns an, macht einfach euer Projekt“, führt Lilia Kress die Idee aus. Das klingt einfach, hat aber einen Haken: Denn es ist gar nicht so selbstverständlich, dass sich junge Erwachsene auf das weitab vom Innenstadtbereich gelegene Gelände mitten im Wald in der Nähe der Spardorfer Straße begeben wollen.

Erste Erfolge gibt es aber schon, so haben zum Beispiel Studenten an der Holzkonstruktion für das Fachwerkhäuschen gewerkelt. Dieses wird Platz für eine Werkstatt der Lernbaustelle für Kinder bieten. Bis es soweit ist, muss allerdings noch einiges getan werden. Vor allem Erwachsene mit ihren handwerklichen Fertigkeiten sind vorerst gefragt. Bei den Lehmarbeiten dürfen nächstes Jahr dann aber auch Kinder mitmachen.

Ein Repair-Café gibt jeden zweiten und vierten Samstag im Monat Erwachsenen die Möglichkeit sich auszutauschen. Und angefangen hat man mit einer „wilden Küche“. „Wir haben Wildkräuter gesammelt und über dem Lagerfeuer gekocht“, berichtet Lilia Kress. Brennesselsuppe, Kräuterfladen und -tortellini kamen gut an. Die Idee, einen Beitrag zur Förderung von kreativen und handwerklichen Kompetenzen zu leisten, soll beibehalten werden. Gesucht sind weitere Akteure.

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