Erlangen: Machtvolles Signal für mehr Klimaschutz

29.11.2019, 18:30 Uhr
Laut sein für mehr Klimaschutz - diesem Motto folgten am Freitag in Erlangen viele junge Menschen.

© Edgar Pfrogner Laut sein für mehr Klimaschutz - diesem Motto folgten am Freitag in Erlangen viele junge Menschen.

Bereits in den vergangenen Monaten war die Hugenottenstadt immer wieder Zentrum von kreativen Fridays for Future (FFF)-Veranstaltungen. Der jüngste Klimastreik, zu dem die Schülerbewegung gemeinsam mit Studierenden der Friedrich-Alexander-Universität ("Students for Future") aufgerufen hatte, wurde mit Postern wie "Opa, was ist ein Schneemann" und Parolen wie "Hopp, hopp, hopp, Klimastopp" zum besonders machtvollen Signal für mehr Klima- und Umweltschutz. Von drei verschiedenen Startpunkten aus trafen die Teilnehmer (eine Gruppe sogar per Rad), Alte wie Junge, Schüler und Studierende sowie Vertreter diverser Organisationen wie etwa Bund Naturschutz oder IG Metall im Stadtzentrum aufeinander — um dann gemeinsam in Richtung Rathaus zu ziehen.

Der Verwaltungssitz war wohl als Ziel nicht zufällig gewählt. Denn auch wenn der weltweite Aktionstag am Freitag vor allem als Appell an die Teilnehmer der am Montag (2. Dezember) beginnenden Weltklimakonferenz in Madrid gerichtet war, blicken die junge Erlangen auch gerade auf ihre eigene Stadt.

Mona Range etwa war schon als Gymnasiastin bei Fridays for Future dabei, inzwischen studiert die 18-Jährige in Triesdorf Umweltsicherung, ist aber noch immer bei FFF Erlangen aktiv. "Die Stadt hat zwar den Klimanotstand ausgerufen", sagt sie, "doch wirklich voran geht nichts." So fehle es immer noch an Studien, die zeigen, welche Maßnahmen für eine bessere Energiepolitik möglich wären und auch zeitnah umgesetzt werden könnten. Auf bundespolitischer und internationaler Ebene vermisst sie ein wirkliches Umdenken in dem Bereich. "Es ist ja schön, wenn so viele auf die Straße gehen, aber was, wenn das niemanden interessiert?"

So völlig uninteressiert sind zumindest einige Stadträte unterschiedlicher Parteien an dem Thema (inzwischen) offenbar nicht mehr. Denn der ein oder andere Volksvertreter schloss sich an dem kalten und anfangs verregneten Tag der Demo ebenfalls an.

Ans Rednerpult freilich kommen die Stadträte nicht, denn auf ihre Überparteilichkeit legen Fridays for Future größten Wert. Stattdessen stehen auf den Bühnen der verschiedenen Treffpunkte eben jene junge Menschen, die für sich und ihre Kinder und Enkelkinder eine lebenswerte Zukunft wünschen. Den politischen Forderungen folgte dann am Ende direkt vor dem Kommunalparlament das absolute Highlight mit viel Applaus: der Auftritt der drei Erlanger FFF-Rapper mit ihrem Song „Ich hab Klimastreik“

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