Erlangen plant neues Wohn-Quartier am Himbeerpalast

6.2.2020, 06:00 Uhr
Erlangen plant neues Wohn-Quartier am Himbeerpalast

"Jetzt hat unser Projekt ein Gesicht", freute sich Wolfgang Grytz, Geschäftsführer der GMS Objekt Erlangen GmbH, gestern im Museumswinkel bei der Ausstellungseröffnung und Preisverleihung für den Realisierungswettbewerb "Neubau Wohnen, Studentenwohnen und Gewerbe in der Sieboldstraße in Erlangen".

14 Architekturbüros hatten sich an dem Wettbewerb beteiligt, den die GMS Objekt Erlangen GmbH aus Lauterhofen gemeinsam mit der Heinlein GmbH & Co. KG aus Erlangen ausgelobt hatte. Nun steht der Preisträger fest: Das Berliner Architekturbüro Thomas Müller Ivan Reimann hat die Jury am meisten überzeugt. An zweiter Stelle kommt das Münchner Büro Blauwerk Architekten, an dritter Gräßel Architekten aus Erlangen.

An der Sieboldstraße soll an der Stelle von zwei Siemens-Gebäuden eine Neubebauung entstehen – mit um die 200 Wohnungen und 230 Studentenapartments, und außerdem mit Dienstleistungsgewerbe im Erdgeschoss. Die bisherigen beiden ehemalige Gebäude von Siemens, die bis zum Jahresende frei gemacht werden, sollen dafür weichen.

Die Neuentwicklung dieses Quartiers ist laut dem Erlanger Planungsreferenten Josef Weber der zweite von vier Bausteinen auf der künftigen sogenannten "Achse der Wissenschaft", die sich einmal vom Himbeerpalast an der Werner-von-Siemens-Straße durch die Innenstadt zum künftigen Kultur- und Bildungscampus (KuBiC) Frankenhof erstrecken soll.

Erlangen plant neues Wohn-Quartier am Himbeerpalast

Der erste Baustein ist das im November vorgestellte Vorhaben des Studentenwerks Erlangen-Nürnberg, am Langemarckplatz eine Kinderkrippe und ein Studentenwohnheim zu errichten. Bausteine drei und vier sind der Himbeerpalast – aus dem Siemens ausziehen und die Universität einziehen wird – und die Sponselhalle.

2018 hatte der Stadtrat festgelegt, dass auf der Achse der Wissenschaft künftig auch mehr Wohnen stattfinden soll als bisher. Für das geplante Quartier an der Sieboldstraße – das außerdem von der Beethoven-, Gerstenberg- und Mozartstraße umschlossen wird – muss im Umwelt-, Verkehrs- und Planungsausschuss das Baurecht im Sinne des Wohnens angepasst werden, denn nach bisherigem Bebauungsplan handelt es sich um ein Gewerbegebiet.

Wohnungen für jüngere als auch für ältere Menschen 

"Wir werden versuchen, einen guten Wohnungsmix hinzukriegen", sagte Matthias Heinlein. Man wolle Wohnungen sowohl für jüngere als auch für ältere Menschen bauen. Es wird einen geförderten Wohnanteil von 30 Prozent geben, und überwiegend wird es sich um Mietwohnungen und nur um wenige Eigentumswohnungen handeln. Wie auch schon unter den bisherigen Gebäuden wird sich unter den Neubauten eine Tiefgarage befinden.

Außerdem wird eines Tages, jedenfalls gemäß den bisherigen Planungen, die Stadt-Umland-Bahn (StUB) genau hier in der Sieboldstraße eine Haltestelle bekommen. "Wir wollen das Projekt möglichst bald realisieren", bekräftigte Matthias Heinlein. Und das heißt, sobald die Bestandsgebäude frei sind.

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