Erlangen: Römerboot sollte versenkt werden

23.9.2020, 17:03 Uhr
Es steht nun fest: Das Erlanger Römerboot sollte von Unbekannt versenkt werden. Die Polizei ermittelt.

© Hans von Draminski Es steht nun fest: Das Erlanger Römerboot sollte von Unbekannt versenkt werden. Die Polizei ermittelt.

Nach Auskunft des Projektleiters, Professor Dr. Boris Dreyer vom Lehrstuhl für Alte Geschichte der Friedrich-Alexander-Universität, befindet sich am Heck des Nachbaus eines römischen Patroillenbootes eine eiserne Zugöse, die dazu dient, die "Fridericiana Alexandrina Navis" auf einen Autoanhänger zu ziehen, wenn sie über Land transportiert werden soll.

Eigentlich wäre die Replik am gestrigen Mittwoch zum Altmühlsee gebracht worden, um Werbung für das neue Römerboot zu machen, das derzeit im Rahmen des Projekts "Living Danube Limes" gebaut wird – mit fünf bis sechs Tonnen Gewicht doppelt so schwer wie die FAN, aber laut Dreyer "viel leichter zu bauen".

Mit Stange herausgedreht

Zu leicht war es offensichtlich, beim in der Mitte des Dechsendorfer Weihers vor Anker liegenden Römerboot besagte Eisen-Öse herauszudrehen. Dreyer geht davon aus, dass eine Stange hineingesteckt wurde und es so gelang, den im Inneren der FAN mit einer Sicherungs-Mutter gekonterten Ösenschaft herauszudrehen.


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Das dadurch entstandene, etwa drei Zentimeter durchmessende Loch liegt nur zehn bis 20 Zentimeter über der Wasserlinie – zu niedrig, um das Eindringen von Wasser zu verhindern. Nachdem die FAN 60 bis zu 70 Stunden unbeaufsichtigt auf dem Dechsendorfer Weiher dümpelte, lief sie voll – aber zum Glück nicht so sehr, dass sie unterging. "Holz schwimmt sowieso oben", meint Boris Dreyer, der zwischenzeitlich seinen Humor wiedergefunden hat.

Ermittlungen gegen Unbekannt

Die Polizei ermittelt nun gegen Unbekannt, ein Gutachter soll das Boot am heutigen Donnerstag nach weiteren Schäden absuchen – und die Ösenkonstruktion will Dreyers Team so sichern, dass mutwilliges Herausdrehen unmöglich wird.

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