Erlangen: Straßensanierung mit Verkehrsberuhigung

9.8.2016, 06:00 Uhr
Erlangen: Straßensanierung mit Verkehrsberuhigung

© Anestis Aslanidis

Die Memelstraße ist von gravierenden Schäden hart gezeichnet — diverse Flickstellen, Risse und reichlich Ausbrüche tun sich dort auf. Außerdem ist die Asphaltdecke zu dünn und für die derzeitige Beanspruchung schlicht „unzureichend“, wie es im jüngsten Umwelt-, Verkehrs- und Planungsausschuss hieß. Auch die Einrichtungen für die Straßenentwässerung sind „massiv geschädigt“. Das Ganze zu sanieren, sei technisch und wirtschaftlich nicht möglich. Von daher ist ein „Vollausbau der Straße erforderlich“.

Während der ersten Bürgerinformation in dieser Sache, die bereits im Juli 2015 stattfand, sprachen die Anwohner auch ein Thema an, das durchaus ein allgemeines Problem für diese Ecke darstellt — gemeint sind die zahlreichen „Elterntaxis“, also Eltern, die allmorgendlich ihre Kinder mit dem Auto zur Rückert-Grundschule kutschieren und mittags wieder abholen. Diese gängige Praxis wird nicht gerade gern gesehen. Denn: Es ist „allgemeiner Konsens“, dass Grundschulkinder nicht mit dem Auto zur Schule gebracht werden sollen, da die Fahrzeuge „die zu Fuß gehenden Schulkinder gefährden“, wie es hieß. Ein Dorn im Auge sind zudem die vielen Fremdparker in diesem Bereich. Daraus resultiert „zu viel Verkehr in der Memelstraße“, der ganz und gar nicht im Sinne der Anwohner ist.

Dass sie deshalb Maßnahmen zur „Reduzierung der Fahrgeschwindigkeiten“ wie auch die Einrichtung eines „verkehrsberuhigten Bereichs“ forderten, ist nur allzu verständlich. Beim zweiten Bürgergespräch im Juni 2016 votierten die anwesenden Bürgerinnen und Bürger jedenfalls mehrheitlich für einen Ausbau zum „verkehrsberuhigten Bereich“.

Aber alles der Reihe nach: Der Um- und Neubau der Memelstraße wird erst angepackt, wenn die Umgestaltung der Freiflächen im Rahmen der Sanierung des Ohmgymnasiums und der Bau eines Regenrückhaltebeckens im Bereich Ohmplatz/Memelstraße abgeschlossen ist. Das wird voraussichtlich 2019 sein.

Bei der „neuen“ Memelstraße soll späterhin die Schulwegsicherheit besonders im Bereich Sudetenstraße „deutlich erhöht“ werden. Durch eine sogenannte „T-Einmündung“ wird vor der Rückert-Grundschule/Liebigstraße schließlich ein „Platzbereich mit Aufenthaltsqualität“ entstehen. Versetzte Flächen an der Sudetenstraße und der Theodor-Kippel-Straße und mehrere Pflasterbereiche entlang der Memelstraße sollen zur Tempodrosselung beim Autoverkehr führen.

Laut Plan sind in der künftigen Memelstraße 17 neue Bäume vorgesehen.

Wie viele es am Ende tatsächlich werden, kann erst im Zuge der Bauarbeiten gesagt werden, da auch die Lage von unterirdischen Leitungen dabei eine Rolle spielt. Rund 560 000 Euro werden für die Neugestaltung der Straße locker gemacht.

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