Erlangen: Universitätsstraße wird umgestaltet
17.5.2021, 05:57 Uhr
Aus Sicht von Verkehrsplanern könnte sie nun ein "Make-up" vertragen beziehungsweise eine Überarbeitung. Vor allem an die Parkplätze will man heran. Von einer "Neuordnung des ruhenden Verkehrs" ist die Rede.
Umweltverbund stärken
Die Überlegungen, die Verkehrsregelung in der Universitätsstraße grundsätzlich zu überarbeiten, werden somit weiter verfolgt. Damit soll nach der Vorstellung der Planer der Umweltverbund auf dieser zentralen Ost-West-Achse zwischen Bahnhof und Lorlebergplatz gestärkt werden. Die Stärkung des Umweltverbundes sei elementarer Baustein des ausgerufenen Klimanotstandes und der Sofortmaßnahmen des Fahrplanes "Klima-Ausbruch". Man reagiere damit außerdem auch auf die Vorgaben des Verkehrsentwicklungs- und Mobilitätsplanes, heißt es.
Planungskonzept konkretisieren
Die Stadträte im Umwelt-, Verkehrs- und Planungsausschuss im April haben die Verwaltung beauftragt, ein entsprechendes Planungskonzept zu konkretisieren und anschließend mit der Öffentlichkeit und dem Stadtteilbeirat Innenstadt abzustimmen. Vorgesehen ist dies für Mitte 2022; aus dem Ergebnis sollen die Planungen konkretisiert und dann voraussichtlich 2023/24 umgesetzt werden.
Schwer überschaubare Regelungen
"Bis dato existieren in der Universitätsstraße schwer überschaubare Verkehrsregelungen und sich überlagernde Verkehrsströme der unterschiedlichen Verkehrsarten", so die Beobachtung der Verwaltung. Viele Erlangerinnen und Erlanger haben es selbst schon erlebt: Insbesondere auf Höhe der Halbmondstraße kommt es immer wieder zu gefährlichen Situationen zwischen Verkehrsteilnehmern. Und oftmals ist zu beobachten, dass Autos widerrechtlich durch die Fußgängerzone in Richtung Goethestraße fahren. Letzteres ergebe sich auch daraus, dass Autofahrer beim Verlassen der Parkplätze östlich der Halbmondstraße aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens schlecht wenden könnten, meinen die Verkehrsplaner.
359 Radfahrer in 30 Minuten
Sie können das Vorhaben mit Zahlen unterfüttern: Eine Verkehrszählung hat gezeigt, dass in der Universitätsstraße vor allem der Fuß- und der Radverkehr eine Rolle spielen. In der morgendlichen Spitzenzeit zwischen 7.30 und 8 Uhr wurden 359 Radfahrer, 104 Fußgänger, 17 Busse und 76 Kraftfahrzeuge gezählt. Der Anteil des Rad- und Fußverkehrs liegt damit bei etwa 80 Prozent gegenüber dem Kfz-Verkehr. Da außerhalb der Vorlesungszeit der Uni und unter den Bedingungen der Corona-Pandemie gezählt wurde, kann davon ausgegangen werden, dass normalerweise noch deutlich mehr Radfahrer und Fußgänger hier unterwegs sind.
Gehwegbreite einhalten
Dass die Strecke von so vielen Fußgängern genutzt wird, sehe man als Signal, die notwendige Gehwegbreite von 1,80 Metern einzuhalten, so die Planer. Auch der öffentliche Nahverkehr werde gestärkt, indem die notwendige Fahrbahnbreite zur Begegnung von zwei Bussen – also mindestens sechs Meter – weitestgehend eingehalten wird.
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