Erlangen will gegen Falschparker massiv vorgehen

17.8.2015, 06:00 Uhr
Erlangen will gegen Falschparker massiv vorgehen

© Edgar Pfrogner

Der Bereich rund um die Schiffstraße ist bekanntlich als verkehrsberuhigte Zone ausgewiesen. Besonders die Schiffstraße lockt durch ihr buntes Angebot aus Läden und Gaststätten stets viele Erlanger und Besucher an. Einen Durchgangsverkehr, den man guterdings auch so nennen könnte, gibt es nicht. Dennoch herrschen dort seit langem ziemliche Probleme. Vor allem durch die „starke Frequentierung des motorisierten Quell- und Zielverkehrs“, wie es heißt. Parkplätze sind rar. Deshalb wird häufig auf der Straße geparkt – völlig unzulässig. Deswegen hagelte es in der Vergangenheit schon viele Beschwerden.

Die Polizei versichert, dass sie „laufend Kontrollen des ruhenden Verkehrs“ durchführt. Da werden Verwarnungen und Bußgelder ausgeteilt. Aber das ist schlicht für die Katz und bleibt ohne die gewünschte Wirkung. Das schon seit Jahren. Die Park- und Halteverbote werden weiterhin erfolgreich ignoriert. Auch deshalb wird immer wieder die Forderung nach „versenkbaren Pollern“ laut, um das leidige Problem endlich in den Griff zu kriegen.

Genau die hat unlängst die SPD im Umwelt-, Verkehrs- und Planungsausschuss via Antrag gefordert und möchte, dass diese Poller späterhin allein durch „berechtigte Anlieger“ genutzt werden können. SPD-Sprecherin Felicitas Traub-Eichhorn räumte ein, dass die ganze Sache schon „einen langen Bart“ habe, und früher von der Verwaltung immer zu hören war, dass solche Poller keine „erlangentaugliche Lösung“ seien. Aber der Wind hat sich gedreht. Und da sie nun offenbar doch möglich sind, plädierte sie für die Platzierung dieser Poller. Dafür gab’s auch Beifall von CSU-Seite. Gabriele Kopper hob hervor, dass andere Städte bereits gute Erfahrungen mit diesen Pollern gemacht hätten. Zudem monierte sie, dass das Ganze „schon längst hätte erledigt werden können.“

Verwaltung hat Bedenken

Die überwiegende Begeisterung der Ausschussmitglieder für diese Poller-Lösung dämpfte Stadt- und Planungsreferent Josef Weber etwas ab. Er wies geradezu mahnend darauf hin, dass für diese Poller „beträchtliche finanzielle Mittel“ notwendig sind – die Rede ist von 160 000 Euro für vier solcher Poller. Außerdem seien diese elektrisch versenkbaren Teile durchaus störanfällig und von daher fallen noch zusätzlich „hohe jährliche Aufwendungen“ für die Reparatur- und Wartungskosten an. Nicht zuletzt wegen der wohl hohen Kosten kam der Vorschlag, lediglich einen „mittigen Poller“ anzubringen. Doch der mache schließlich aus allen Straßen quasi Sackgassen, und das wurde reihum nicht gutgeheißen.

Weber wartete noch mit Erfahrungsberichten aus etlichen anderen Städten auf, die ebenfalls versenkbare Poller für ihre Zwecke einsetzen. Doch diese Rückmeldungen fielen durchaus gemischt aus. Einige Städte meldeten „gute bis sehr gute Erfahrungen“, wieder andere äußerten „deutliche Bedenken hinsichtlich der Verkehrssicherheit und der Störanfälligkeit“.

Die Erlanger gehen auch hier ihren eigenen Weg. Und der führt zunächst dazu, dass die nötigen Gelder für jene Poller im Haushalt für 2016 beantragt werden. Ob sie am Ende auch dafür bereitgestellt werden, wird sich zeigen.

22 Kommentare