Erlangen: Ziel heißt "Autofreie Innenstadt"

27.7.2020, 18:13 Uhr
Erlangen: Ziel heißt

© Harald Sippel

"Man muss die Kultur im Umgang mit dem Pkw hinkriegen", sagte Miosga. Weitere Bereiche, in denen zur Reduzierung der Treibhausgase etwas geschehen muss, sind neben der Mobilitätswende die Energiewende, Wohnen und Stadtökologie, die Industriewende und die Ernährungswende und somit die Landwirtschaft.

Breite Mehrheit für Klimanotstand-Plan

Die breite Mehrheit des Stadtrates mit Ausnahme der AfD stimmte dafür, auf Basis der jetzt vorgestellten vorbereitenden Studie einen Klimanotstand-Plan auszuschreiben. Dieser soll konkrete Klimaschutz-Maßnahmen, Strukturen für die Umsetzung, die Beteiligung der lokalen Akteure und die Öffentlichkeitsarbeit "zusammendenken". Außerdem wird – ebenfalls einem Mehrheitsbeschluss folgend – die Stadtverwaltung beauftragt, einen Vorschlag vorzulegen, bis zu welchem Jahr die Stadt Erlangen klimaneutral werden muss, um das 1,5 Grad-Ziel zu erreichen. Dies hatten die Grünen, die ÖDP, die Klimaliste und die Erlanger Linke beantragt. Breite Zustimmung fand auch der Antrag von Grüner Liste/Bündnis 90/ Die Grünen, ein Monitoring zu erstellen, durch das mindestens jährlich die Zwischenziele im Stadtrat bekannt gegeben und diskutiert sowie öffentlich zugänglich gemacht werden sollen.

Förderprogramm wird besser ausgestattet

Ein Antrag der Erlanger Linken, der auf die sofortige Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen abzielte und den Stopp der Ortsumgehung Eltersdorf sowie die Verdoppelung der Verkehrsleistung des Umweltverbundes forderte, fand hingegen keine Mehrheit. Beschlossen wurde jedoch, das Förderprogramm für private Energiesparmaßnahmen besser auszustatten. Die Haushaltsmittel werden um 400.000 Euro erhöht, um die Erlanger Bürgerinnen und Bürger weiterhin zu CO2-mindernden Maßnahmen an Gebäuden zu motivieren – sowohl im Hinblick auf die Sanierung von Gebäuden als auch die Nutzung erneuerbarer Energien.

Das bisherige Interesse daran war offensichtlich recht groß: Die für diesen Zweck bereitgestellten Haushaltsmittel in Höhe von 330.000 Euro sind bereits im Juli verausgabt.

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