Erlangen zweitsicherste Großstadt in Bayern

11.4.2019, 18:30 Uhr
Erlangen zweitsicherste Großstadt in Bayern

© Harald Sippel

Der Leiter der Polizeiinspektion (PI) Erlangen-Stadt Peter Kreisel an die Kriminalstatistik 2018 vorstellt: Die Hugenottenstadt bleibt, wie bereits in den Vorjahren, mit insgesamt 5815 Straftaten nach Fürth (4254) die zweitsicherste Großstadt in Bayern. Auch bei der Anzahl der Delikte pro 100 000 Einwohner (nach Abzug ausländerrechtlicher Vergehen) liegt Erlangen im Freistaat mit 5187 hinter Fürth (4254).

Mit dem Vize-Spitzenplatz kann der hiesige Polizeichef indes gut leben: Zwar sei Fürth (rd. 125 000 Einwohner) mit Erlangen (etwa 110 000 mit Erst- und zirka 20 000 mit Zweitwohnsitz) von der Größe her vergleichbar, doch gebe es Unterschiede in der Struktur: So fuhren die Fürther zum Einkaufen oder zum Kneipenbesuch eher in die große Nachbarstadt Nürnberg. Erlangen aber, so betonte Kreisel, hat etliche Vergnügungsmöglichkeiten wie Diskos, Gaststätten oder die Bergkirchweih, viele Studierende, 61 000 Einpendlungen täglich und viele Einkaufsgeschäfte.

"Wir sind mit dem zweiten Platz durchaus zufrieden", wobei das Wort "zufrieden" für den aktuellen Kriminalitätsbericht doch recht bescheiden klingt.

Denn in fast allen Bereichen nehmen die Straftaten ab: So ist die Zahl der Rohheitsdelikte (Körperverletzung, Nötigung, Raub) von 902 (2017) auf 840 gesunken. Auffallend dabei: 218 Täter standen unter Alkoholeinfluss.

Eine Besonderheit: Der Report weist für 2018 vier Straftaten gegen das Leben aus (Vorjahr: 0). Darunter ist der Falleiner Tötung auf Verlangen und ein Behandlungsfehler in einer Klinik.

Steinwürfe von Autobahnbrücken

Dazu kommen die Steinwürfe von den Brücken auf der A 3 und der A 73; da die beiden Männer an zwei Tatorten in Erlangen "aktiv" waren, handelt es sich um zwei Delikte. Gerade bei dieser Straftat sei die Ermittlungsarbeit "hervorragend" gelaufen, lobte der stellvertretende Leiter der Kripo, Gerhard Hittinger. Ohnehin können sich die Aufklärungsquoten mit 63,3 Prozent der 5815 Straftaten insgesamt bzw. 71,7 Prozent der 99 Sexualstraftaten oder 90,1 Prozent der Rohheitsdelikte sehen lassen.

Straftaten durch Asylbewerber

Nicht verschweigen will der Polizeichef die von 418 (2017) auf 478 gestiegene Zahl von

(ohne ausländerrechtliche Verstöße). Diese Delikte wurden von 311 Täter (2017: 333) verübt. "Ich will das nicht bagatellisieren, aber auch nicht dramatisieren", so Kreisel. Gemessen an der Zahl der Flüchtlinge in der Stadt lasse sich also sagen: "Der Großteil der Asylbewerber ist nicht auffällig".

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