Erlanger Bergkirchweih: Stadt modifiziert Sicherheitskonzept

3.5.2018, 06:00 Uhr
Die Ausgelassenheit der Trinkenden und Tanzenden ist vor der Bühne am Erich-Keller besonders groß. Um drohenden Gefahren begegnen zu können, wurden an den "kritischen Tagen" längere Musikpausen beschlossen - bei Gefahr kann die Musik sogar völlig abgedreht werden.

© Klaus-Dieter Schreiter Die Ausgelassenheit der Trinkenden und Tanzenden ist vor der Bühne am Erich-Keller besonders groß. Um drohenden Gefahren begegnen zu können, wurden an den "kritischen Tagen" längere Musikpausen beschlossen - bei Gefahr kann die Musik sogar völlig abgedreht werden.

Nach Angaben von Wirtschaftsreferent Konrad Beugel – er wird qua Stellung auch gerne als "Bergreferent" und als Verantwortlicher für diese städtische Veranstaltung bezeichnet, auch wenn er das etwas differenzierter sieht – sollen vor allem längere Musikpausen – jeweils 45 Minuten um 20 und um 21.30 Uhr – an sechs Tagen für eine etwas weniger "aufgepeitschte" Atmosphäre auf dem Erich-Keller sorgen. Ganz musikfrei wird der Keller aber nicht werden – "Hintergrundmusik ist erlaubt".

+++ Das war das große Finale auf der Bergkirchweih 2017 +++

Diese Regelung, "die wir mit den Kellerwirten abgesprochen haben", betrifft neben dem Eröffnungsabend vor allem die Freitage und Samstage sowie den Pfingstsonntag, Tage also, die sich in den vergangenen Jahren als besonders besucherintensiv erwiesen und den Sicherheitskräften die meisten Probleme bereiteten. Betroffen ist lediglich der Erich-Keller, da auf anderen Bühnen offenbar weniger Ausgelassenheit heraufbeschworen wird.

Treppe muss frei bleiben

Hinzu kommt, dass die Bühne des Erich-Kellers rund sechs Meter nach Osten verlagert wird, um die vor Jahren neu geschaffene breite Treppe frei zu halten. Diese war bei starkem Andrang auf dem Erich-Keller durch Musikbegeisterte vor der Bühne immer wieder verstellt worden.

Aufgegeben wird die im vergangenen Jahr erstmals getestete "Einbahnregelung" zwischen dem "T" des Bergaufgangs und den westlichen Kellern: "Die Regelung wurde nicht durchblickt, war auch mit größerem Personalaufwand nicht durchzusetzen und erwies sich somit als sinn- und nutzlos", sagt Petra Zerrahn von der Abteilung Märkte und Kirchweihen im Ordnungsamt, genaue Beobachterin der Abläufe am Berg und eigentliche "Veranstalterin" .

Was hingegen bleiben wird, ist die große Umleitung, die bei einem großen Besucherstrom diesen über die Essenbacher Straße Richtung Rathsberger Straße lenken soll. Dort kann das Kirchweihgelände betreten werden, allerdings muss der Aufgang direkt neben der Rettungswache, der Schützenweg, frei gehalten werden, damit deren Teams bei Einsätzen nicht behindert werden. Im Falle einer solchen Umleitung wird auch der früher als "Schleichweg" genutzte Zugang in der Bayreuther Straße auf Höhe des Entlas-Kellers gesperrt.

Beibehalten werden auch die Taschenkontrollen an den Zugängen zur Kirchweih, die offenbar von der übergroßen Zahl der Besucher klaglos akzeptiert werden. "Dies liegt sicher auch daran, dass die Teams ihre Kontrollen freundlich und mit Augenmaß durchführen", ist Beugel überzeugt.

Gitter längst akzeptiert

Bewährt hat sich nach seinen und Petra Zerrahns Beobachtungen auch die "Sicherheitsarchitektur". Die höheren Gitter seien längst akzeptiert, nun gehe es darum, eine einheitliche Bestuhlung durchzusetzen und dafür zu sorgen, dass Bänke nicht zu nah an den Gittern stehen und somit die wohl unvermeidbaren Tänze auf den Sitzgelegenheiten zum Absturzrisiko werden. Beibehalten wird auch die Einteilung des "Bergs" in Rettungssektoren, allerdings sollen Nummerierung und eine Beschilderung für Besucher logischer werden und das Auffinden hilfsbedürftiger Personen erleichtern.

Neu auch ein einseitiges Halteverbot in der Burgbergstraße während der Bergkirchweih – "wir hatten im letzten Jahr einen Einsatz, bei dem die Feuerwehr nicht durchkam", so Beugel. Die Verkehrsbeschränkungen in der Essenbacher Straße bis zum Martin-Luther-Platz bleiben bestehen.

Wenn am Eröffnungsabend am Donnerstag, 17. Mai, pünktlich um 20 Uhr die Sirenen auf dem Berg losheulen, sollten sich die Gäste nicht beunruhigen lassen: es ist ein Probealarm.

Beunruhigend könnte bestenfalls sein, wenn das Wetter nicht zum Berg passt. Damit es passt, ist erstmals ein eigener professioneller Meteorologe für die Kirchweihdauer in städtischen Diensten. Der kann zwar auch nicht für sonnige Tage und milde Abende garantieren, dafür aber lokale Wetterphänomene wie Starkregen und Sturm voraussagen. Jedenfalls sollte er das können.

Verwandte Themen


5 Kommentare