Erlanger Experte rät: So schützt man sich vor Einbrechern

15.2.2019, 18:00 Uhr
Vor Einbrechern kann man sich auch schützen.

© dpa Vor Einbrechern kann man sich auch schützen.

Als Basis empfiehlt die Polizei, die gerade mit einer Einbruchsserie im Erlanger Umland fiel zu tun hat, eine mechanische Grundsicherung, um den typischen Schwachpunkten in einem Haus zu begegnen. Wichtig ist hierbei, auf eine fachmännische Ausführung zu achten und die einzelnen Maßnahmen aufeinander abzustimmen.

Normale Fenster, auch wenn sie aus Isolierglas sind, lassen sich sehr leicht aufhebeln und zerschlagen. Besonders an Stellen, die von außen leicht zu erreichen sind, sowie bei Terrassen- und Balkontüren sollte hier gegengesteuert werden. Abschließbare Fenstergriffe, aufschraubbare Zusatzschlösser, ein stabiler Rahmen, ein massiver Beschlag und Verbundsicherheitsgläser bewirken sehr viel.

Keine Abschreckung sind übliche Klapp- und Rollläden, die sich problemlos wegschieben lassen. Der Einbau einer Zusatzsicherung ist da eine sinnvolle Gegenmaßnahme. Vernachlässigt werden häufig Kellerfenster einschließlich der Lichtschächte, wo fest verankerte Gitter den Schutz erheblich erhöhen.

Türe und Tore sollten über einbruchsichere Schlösser verfügen. Türblätter, Zargen und Beschläge dürfen nicht zu schwach ausgelegt sein. Einzubeziehen sind in jedem Fall auch Seitentüren und der Zugang zur Garage. Einfriedungen erschweren den Zugang zum Grundstück. Allerdings sollte dem Täter keine Möglichkeit gegeben werden, unbeobachtet zu agieren. Licht, das sich über Bewegungsmelder gerade in kritischen Bereichen aktivieren lässt, scheut er gleichfalls.

Smart Home bietet vielfältige Möglichkeiten, um zu suggerieren, dass jemand zuhause ist, indem zum Beispiel die Rollläden bewegt oder Lampen eingeschaltet werden. Wenn sich jemand an der Eingangstür zu schaffen macht, kann die Kamera eine entsprechende Push-Nachricht zum Smartphone schicken. Alarmanlagen bemerken die Täter schnell. Sie lassen dann meistens die Finger von einem Einstieg, während sie über Attrappen lediglich kurz schmunzeln.

Verhaltensregeln ohne groß Geld auszugeben

Wertgegenstände sollte man nicht frei in der Wohnung herumliegen lassen, sondern am besten in einem eingemauerten und gut verschlossenen Schrank aufbewahren. Werden sie im Alltag nicht benötigt, bietet sich ein Schließfach bei der Hausbank an. Die Datenbank www.securius.eu informiert übrigens über sichergestelltes Diebesgut.

Wer in den Schutz vor Einbrüchen investiert, kann Fördermittel unter anderem bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) beantragen. Oft gewährt auch die Hausratversicherung einen Nachlass beim Beitrag.

Ohne groß Geld auszugeben, lassen sich zudem einige Verhaltensregeln beachten, die Einbrechern die Arbeit erschweren. Beim Verlassen des Hauses alle Fenster zu schließen und die Türen zu verriegeln, ist oberstes Gebot. Den Schlüssel unter dem Blumentopf oder an einem anderen Ort zu verstecken, ist gefährlich, da die Täter die einschlägigen Plätze kennen.

Haus wird durchgecheckt

Leuchten eingeschaltet zu lassen, kann abschrecken. Wer mehrere Tage nicht daheim ist, sollte sich darum kümmern, dass der Briefkasten nicht überquillt. Ein guter Kontakt zu den Nachbarn hilft generell. Wem in einer Siedlung verdächtige Personen oder Fahrzeuge auffallen, sollte Merkmale beziehungsweise Kennzeichen notieren und sich nicht scheuen, die Polizei zu verständigen.

Bei Kriminalhauptkommissar Udo Winkler von der Erlanger Kripo, Telefon (0 91 31) 76 03 80, kann man einen Beratungstermin bei sich zuhause vereinbaren. Hierbei wird geprüft, was sich mit welchen Maßnahmen konkret verbessern lässt. Die Internetseite www.polizei-beratung.de gibt weiterhin einen anschaulichen Überblick, welche Knackpunkte angegangen werden sollten. Diese kann der User dort auch bei einem interaktiven virtuellen Haus anklicken, wodurch er jeweils zu ausführlicheren Informationen weitergeleitet wird.

Interessierte sollten sich zudem den kommenden Montag, 18. Februar, im Kalender vormerken. An diesem Tag klärt die Polizei in einer Kooperation mit der Eckentaler Volkshochschule ab 19 Uhr in der Eschenauer Georg-Hänfling-Halle darüber auf, wie sich die Wahrscheinlichkeit eines Einbruchs deutlich reduzieren lässt. Auch die wichtigsten Schutzsysteme werden vorgestellt. Einlass ist ab 18.30 Uhr. 


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