Die Hoffnungen ruhen auf Umweltminister Glauber

Erlanger Klärwerk soll weiter optimiert werden

Scott Johnston

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2.8.2022, 12:30 Uhr
Erlanger Klärwerk soll weiter optimiert werden

© Scott Johnston

Ziel dieser vierten Reinigungsstufe ist es vor allem, auch die Rückstände von Schmerzmitteln, Antidepressiva, Röntgenkontrastmitteln und der Antibabypille aus dem Abwasser zu eliminieren. Dies würde in drei Schritten geschehen, wie Wolfgang Fuchs, der Leiter des Entwässerungsbetriebs Erlangen (EBE), erläuterte.

So wird bei dem Prozess das Wasser zunächst mit Ozon durchmischt, was zu einer Aufspaltung der Schadstoffe führt. Die entstandenen Verbindungen lagern sich anschließend an granulierter Aktivkohle an, bevor sie durch eine Sandschicht herausgefiltert werden.

Die Investitionskosten dürften zirka 22 Millionen Euro betragen. Da die Ausgaben für die Abwasserreinigung über die Gebühren auf die Bürger umzulegen sind, appellierte Janik an den Minister, sich für eine möglichst hohe Bezuschussung einzusetzen: "50 Prozent werden bei weitem nicht ausreichend sein, um das Projekt stemmen zu können."

Laut Stefan Engelhardt, dem Betriebsleiter der Abwasseranlage, steht derzeit das Spurenstoff-Monitoring an, das die Grundlage für die geplante Machbarkeitsstudie bildet. Diese soll dann im Herbst an das Umweltministerium in München geschickt werden.

Thorsten Glauber lud zu weiteren Gesprächen im Zuge der Prüfung dieser Studie ein, um offene Fragen zu klären. Schließlich müsse innerhalb der Staatsregierung abgestimmt werden, welche Fördermittel möglich seien. Oberbürgermeister Janik: "Über eine Entscheidung noch vor den Landtagswahlen würden wir uns sehr freuen, um so unnötige Verzögerungen zu vermeiden."

Steht fest, mit welchen Zuschüssen zu rechnen ist, können neben dem Erlanger Stadtrat auch die übrigen betroffenen Gemeinderäte über das Vorhaben beraten. In dem Klärwerk zwischen A73 und Regnitz werden nämlich nicht nur die Abwässer aus Erlangen, sondern auch aus Bubenreuth, Möhrendorf und Buckenhof sowie von den Zweckverbänden Schwabachtal und Seebachgrund gereinigt.

Bereits jetzt zähle die Kläranlage zu den modernsten in Europa, hob Fuchs hervor. Christian Mayer, der Abteilungsleiter bei der Stadt für den Klärwerksbau und den Entwässerungsbetrieb, skizzierte nach einem Rundgang die wichtigsten Schritte dorthin. Mittlerweile arbeitet das Klärwerk energieautark, wobei sogar etwas überschüssiger Strom in das Netz eingespeist werden kann. Vorbildlich ist auch die Phosphorrückgewinnung.

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