Erlanger Poetenfest: Vieles ziemlich anders

1.8.2020, 18:30 Uhr
Anders als in der Vergangenheit wird das Poetenfest 2020 über die Bühne gehen.

© Veranstalter Anders als in der Vergangenheit wird das Poetenfest 2020 über die Bühne gehen.

"Sehr spannend, wie das jetzt funktionieren wird", sagt Festivalleiter Bodo Birk. Denn: Die Pandemie macht alles anders. Der Schlossgarten als großes Lese-Podium steht in diesem Jahr nicht zur Verfügung, weil die Besucherzahlen hier nicht überblickbar wären. Man hat stattdessen einen respektabel großen Reigen von Einzelveranstaltungen an den diversesten Orten konzipiert.

Erlanger Poetenfest: Vieles ziemlich anders

© Archivfoto: Bernd Böhner

Jetzt trifft man also die Literaten im Burgberggarten (sprich am Schauplatz der Poetenfest-Anfänge im Jahr 1980), auf der Kulturinsel Wöhrmühle, im Innenhof des Stadtmuseums und auf den Außengeländen der Villa an der Schwabach, des Bürgertreffs Die Villa oder des Kulturpunkts Bruck. Wenn es dort regnet, dann regnet’s eben, Rückzugsmöglichkeiten gibt es diesmal keine, denn in geschlossene Räumlichkeiten zu flüchten, ist – Corona sei Undank – nicht möglich. Was letzten Endes auch bedeutet: Die großen, beliebten und oftmals ausverkauften Autoren-Porträts im Markgrafentheater sind 2020 tabu. Aber natürlich kommen die Max und Moritz-Preisträger nach Erlangen.

Die Programm-Macher haben es zudem auch tatsächlich geschafft, dem ausgefallenen Internationalen Comic-Salon wenigstens ansatzweise zu seinem Recht zu verhelfen – mit einem eigenen Programm für Kinder und Familien im Garten des E-Werks, und selbst das Themenfeld "Graphic Novel" ist mit dabei.

Eintritt wird erhoben

Neu ist noch etwas anderes: Es muss überall gezahlt werden. "Wir erheben Eintritt nicht, um Gelder zu generieren", erklärt Bodo Birk. "Wir müssen vielmehr irgendeine Form von Ticketing installieren, um zu wissen, wie viele Leute jeweils kommen." Eine größere Menschenansammlung darf es bekanntlich nicht geben. Aber Bodo Birk schiebt gleich die Entwarnung hinterher: "Keiner denkt über Eintrittsgelder in der Zukunft nach, wir wollen nach Corona unbedingt zum alten kostenfreien System zurückkehren."

Organisatorischer Aufwand

Eines ist jedoch sonnenklar: Das Poetenfest 2020 ist mit einem größeren organisatorischen Aufwand und ebensolcher Logistik verbunden. Denn alle "Spielorte" müssen entsprechend ertüchtigt und zeitlich hinnehmbar miteinander verknüpft werden. Damit die Besucher ohne Hetze von einem Ort zum anderen gelangen, müssen deshalb die einzelnen Veranstaltungen pünktlich nach einer Stunde – halbe Stunde Lesung, halbe Stunde Gespräch mit dem Moderator – beendet sein. Disziplin ist alles. Dann geht es für die Besucher zu Fuß oder mit dem Rad zur nächsten "Location". Eine halbe Stunde haben sie dafür Zeit – genügend, meint Bodo Birk, selbst um vom Burgberggarten im Norden einmal quer durch die Stadt zum Kulturpunkt Bruck im Süden zu gelangen. "Wir probieren in der jetzigen Situation einfach mal neue Sachen aus und wollen daraus lernen. Wenn irgendetwas davon gut funktioniert, dann kann man sich ja überlegen, es beizubehalten."

Das Programmheft mit ausführlichen Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen sowie zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ist ab Mitte August an ausgewählten Vorverkaufsstellen und Buchhandlungen in der Region Erlangen, Nürnberg, Fürth, Bamberg zum Preis von 4 Euro erhältlich.

Vorverkauf ab 6. August unter www.poetenfest-erlangen.de und www.reservix.de sowie an den bekannten Vorverkaufsstellen im Großraum. Beim Besuch von fünf oder mehr Veranstaltungen gibt es einen Rabatt von 25 Prozent. Tages- bzw. Abendkassen nur bei Restkarten.

Weitere Informationen im Internet unter www.poetenfest-erlangen.de

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