Erlanger Stadtteile haben Hoffnung auf ihre Kerwa

5.6.2020, 11:00 Uhr
Erlanger Stadtteile haben Hoffnung auf ihre Kerwa

"Wir haben zunächst alles auf Eis gelegt, haben uns mehr oder weniger von der Kerwa verabschiedet", sagt Andy Pfister. Er ist Oberbursche bei den Brucker Kirchweihburschen, deren Kirchweih am letzten Juni-Wochenende stattfinden sollte. Er könne sich vorstellen, dass man eine "abgespeckte Version" mache.

Vielleicht sei ja das Baumaufstellen erlaubt, wenn man Mundschutz trage. Dann könne man vielleicht auch das Betzn Raustanzen veranstalten. Einen Festbetrieb aber wird es definitiv nicht geben. Den hatten immer die Gaßhenker durchgeführt. Deren zweite Vorsitzende Claudia Neukamm sagt, man hätte die Auflagen auf keinen Fall einhalten können, das habe auch ein Gespräch mit der Stadt gezeigt. Die Kirchweih sei allerdings stets eine Haupteinnahmequelle für den Faschingsverein gewesen. "Wir haben darum den Aktiven mitgeteilt, dass ihr Budget geringer sein wird". Das werde man wohl auch beim Faschingsumzug merken.

Wenigstens den Baum aufstellen?

Für Peter Jaschok, der den Alterlangen Burschen vorsteht, war schon länger klar, dass es die Kirchweih in diesem Jahr nicht geben wird, weil die Gaststätte Drei Linden schon vor der Absage durch die Stadt entschieden hatte, dicht zu machen. Er wolle aber noch abklären, ob man wenigstens den Baum aufstellen könne.

Weil die meisten Kirchweihburschen mit ihrer Freundinnen in einem Haushalt leben, müsste auch das Betzn Raustanzen möglich sein, meint er. Finanziell wird sich der Ausfall der Kirchweih auf jeden Fall auswirken, denn hier habe man immer das Geld eingenommen, das man für die geselligen Unternehmungen benötigt habe.

Auch die Kriegenbrunner Kirchweih, die bekanntlich erst im letzten Jahr mit der Verlegung zum Feuerwehrhaus wieder so richtig zum Leben erweckt worden war, fällt aus. Oberbursche Daniel Nordhardt und seine Jungs haben noch keine konkreten Pläne, wie sie damit nun umgehen sollen. Vielleicht, meint auch er, könne man ja zumindest für die Burschen etwas machen, beispielsweise einen Baum aufstellen. Denn die Tradition im Vorort wolle man auf jeden Fall hoch halten. "Wir müssen es jetzt so nehmen, wie es ist". Um auf die zahlreichen Traditionen in Kriegenbrunn aufmerksam zu machen, wird es demnächst sogar einen Flyer geben, der im Ort und darüber hinaus verteilt werden soll.

Hoffnung für September

Noch nicht unter das Verbot fallen die Kirchweihen in Hüttendorf, Frauenaurach und Eltersdorf, denn sie finden immer erst im September statt. Doch geht der Eltersdorfer Oberbursche Basti Meier davon aus, dass das Traditionsfest im Queckendorf "auf keinen Fall im normalen Maß stattfinden kann". Man überlege gerade, wie man im Sinne der Tradition Dinge wie den Egidienzug, das Baumaufstellen oder das Betzn Raustanzen organisieren könne. Das Einhalten der Corona-Regeln sei allerdings höchstes Gebot.

Auch die Kosbacher Kirchweih ist von der Stadt bislang nicht abgesagt worden, obwohl sie vom 20. bis zum 25. August geplant ist. Der Grund: Dabei handelt es sich um eine private Veranstaltung, die nicht von der Stadt organisiert wird.

Dem Oberburschen Max Pittner und seinen Jungs und Madli ist aber klar, dass auch ihr Traditionsfest nicht so stattfinden kann wie in den letzten Jahren. "Wir machen aber keinen Quatsch, wir machen nur das, was die Auflagen zulassen", sagt er.

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