Erlanger Taxifahrer: "Es ist existenzbedrohend"

4.4.2020, 11:00 Uhr
Gerade einmal 20 Prozent des üblichen Geschäfts machen Taxiunternehmen während der Coronakrise in Erlangen.

© NN Gerade einmal 20 Prozent des üblichen Geschäfts machen Taxiunternehmen während der Coronakrise in Erlangen.

Herr Finck, vor zwei Wochen haben Sie an dieser Stelle Taxis als Logistiker angeboten für Lieferdienste im Stadtgebiet. Was ist daraus geworden?
Wir haben einen lukrativen Partner mit der Post gefunden, für den wir täglich mit mehreren Fahrzeugen die Verteilerboxen mit Briefen sternförmig zu den Verteilerstationen bringen, wo die Briefträger sie weiterverteilen. Auch liefern wir Burger und Essen aus. Wir haben aber noch viel, viel Kapazität.

. . . weil so viele Fahrgäste ausbleiben durch die Coronakrise. Wie hart trifft die Situation das Taxigewerbe?
Sehr hart. Es gibt Kollegen, für die ist es existenzbedrohend. Wir sind nicht einmal zu einem Fünftel ausgelastet, wir fahren alles andere als kostendeckend. Aber wir fahren, auch weil wir das müssen als Teil des ÖPNV. Da reicht die Arbeit als Lieferdienst noch nicht, um unsere finanziellen Einbußen aufzufangen. Aber es ist für den Kopf wichtig, dass die Kollegen sehen, dass überhaupt etwas geht, dass wir überhaupt gebraucht werden.

 

Erlanger Taxifahrer:

Ihre Kollegen in München fahren Krankenhauspersonal kostenfrei. Wäre das in Erlangen auch denkbar?
Ein großes Lob an die Kollegen, das ist wirklich eine tolle Geste. Wir würden das auch sehr gern machen, aber wir können uns das einfach nicht leisten. Unsere Taxizentrale ist viel, viel kleiner als die der Kollegen. Wir können unseren Unternehmern diese Freifahrten nicht einfach ersetzen. Hoffentlich wird das in München aber als Signal wahrgenommen in der Politik, dass man den ÖPNV nicht auf Ferienfahrplan umstellen kann – und die Krankenschwester frühmorgens oder spätabends nicht mehr günstig nach Hause kommt. Diese Fahrten würden wir sehr gerne übernehmen – wenn der Staat es uns bezahlt.

 


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