Erlanger Uni-Präsident über Geld aus München: "Das ist ein großer Segen"

16.9.2020, 11:00 Uhr
Erlanger Uni-Präsident über Geld aus München:

© Kurt Fuchs

Bayern reagiert mit einem vorgezogenen Investitionsprogramm auf die Wirtschaftskrise. Davon profitiert auch die Friedrich-Alexander-Universität (FAU). Sie kann nach eigenen Angaben aus der Hightech-Agenda (HTA) Bayern rund 20 Millionen Euro jährlich an Personal- und Sachmitteln erwarten – das entspricht den angekündigten Professuren.

Zudem wurden die Mittel für Hochbaumaßnahmen stark aufgestockt, so dass die FAU mit Bau-, Umbau- und Sanierungsmaßnahmen auf rund 650 Millionen Euro kommt.

Konkret sind das die Technische Chemie, Chemikum II, Leichtbauhörsäle, Umbau des Himbeerpalasts/Entstehung Geisteswissenschaftliches Zentrum Erlangen sowie Geisteswissenschaftliches Zentrum Nürnberg und Masterplanung für den Ausbau des Südgeländes. "Generell ist die Aufstockung der Hochbaumittel für die FAU mit ihren vielen dringenden Bauvorhaben ein großer Segen", lobt dann auch FAU-Präsident Prof. Joachim Hornegger auf Nachfrage.

Natürlich werde das Thema Sanierung ein Dauerthema an bayerischen Hochschulen bleiben. "Aber die FAU kann im Moment wirklich nicht klagen", betont Hornegger weiter.

Dank der Mittel aus der Hightech-Agenda, so der Uni-Präsident, konnte der Neubau der Technischen Chemie tatsächlich in Angriff genommen werden, dessen Kosten derzeit mit 82 Millionen Euro beziffert werden.

Bauantrag ist genehmigt 

Die Planung läuft, der Bauantrag ist genehmigt, die Fertigstellung ist für 2026 geplant. Das Gebäude entsteht auf dem Südgelände, neben dem geplanten Bau für das Helmholtz-Institut Erlangen-Nürnberg (HIERN).

Die Technische Chemie sei, wie die Chemie generell, für die FAU außerordentlich wichtig, so Hornegger. Denn die FAU gehöre weltweit in der Chemie zu den Spitzenuniversitäten, erst jüngst sei der Universität im Shanghai-Ranking wieder ein Platz unter den Top 50 weltweit in der Chemie bestätigt worden.

Um diesen Spitzenrang zu behaupten und exzellente Forscher in Erlangen zu halten oder hierher zu holen, sei eine "moderne und leistungsfähige Infrastruktur" unerlässlich. "Insofern ist die Genehmigung unserer Chemiebauten für uns ein Meilenstein", lobt Hornegger. Das Gebäude der Technischen Chemie wird unter anderem Teile der wichtigen Wasserstoffforschung beherbergen.

Der Freistaat will Lehrstühle schneller ausbauen und aufstocken als geplant. "Wenn wir die Aussagen von Ministerpräsident Markus Söder richtig verstehen, stehen alle Professuren aus der High-Tech Agenda, die erst in den Jahren 2022 oder 2023 zugewiesen werden sollten, bereits 2021 zur Verfügung", sagt Hornegger.

Entsprechend werde die FAU auch für diese 40 Professuren 2021 die Ausschreibungsverfahren eröffnen.

 "Nobelpreise kann man nicht planen"

Doch kommen dann auch wirklich die international angesehensten Wissenschaftler nach Bayern oder eben gar nach Erlangen? "Nobelpreise kann man nicht planen", antwortet Hornegger, "aber wer exzellente Rahmenbedingungen, wie sie beispielsweise die Max-Planck-Institute zur Verfügung haben, schafft, wird mit größerer Wahrscheinlichkeit außergewöhnliche Forschungsergebnisse generieren."

Verwandte Themen


Keine Kommentare