Erlanger Unternehmen sorgt für vernetztes Fahrerlebnis

5.5.2019, 11:30 Uhr
Erlanger Unternehmen sorgt für vernetztes Fahrerlebnis

© Greiner

Vorreiter dieser Entwicklung ist ein Erlanger Unternehmen: Elektrobit (EB) im Tennenloher Gewerbegebiet. EB-Vizepräsident Martin Schleicher: "Unsere Autos werden zum verlängerten Arm des Mobiltelefons – mit dem Unterschied, dass ihre Lebensdauer die des neuesten Handys übertreffen muss."

In Las Vegas, auf der Consumer Electronics Show (CES), hat Elektrobit vorgestellt, wie der intelligente Sprachassistent "Amazon Alexa" in Automobile integriert werden kann. Autofahrer können dann in ihrem Fahrzeug Fragen stellen, Musik abspielen, Nachrichten, Wetter- und Verkehrsberichte hören und ihr Smart Home vom Auto aus steuern. "Eine neue Ära der Sprachbedienung mit natürlicher Spracherkennung" (Christian Reinhard, für internationale Projekte zuständiger Vizepräsident bei EB).

Doch auch die Entwicklung von Augmented-Reality-Funktionen (die computergestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung) in automatisierten Fahrzeugen erlebte auf dem EB-Messestand ihre Aufführung. Sie unterstützt Head-Up-Displays, die relevante Daten zum Fahrmanöver anzeigen. Die Folge: weniger Ablenkung und prägnante Hinweise für den Fahrer und damit weniger Unfallgefahren.

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Und zusammen mit der israelischen Tochtergesellschaft Argus wurde das branchenweit erste Software-Hardware-Komplettprodukt für Cyber Security vorgestellt, das selbst bei raffinierten Internet-Angriffen auf Fahrzeuge umfassenden Schutz bieten soll.

Der Premierenort in den USA dokumentiert die internationale Welt von Elektrobit mit rund 2400 Beschäftigten an 23 Standorten, in Deutschland (neben dem Hauptsitz Erlangen noch Böblingen, Braunschweig, Ingolstadt, Radolfzell, München und Ulm) sowie in den USA, China, Japan, Korea, Indien, Israel, Frankreich, Finnland, Rumänien und Österreich.

Die Unternehmensgeschichte beginnt 1988 in Erlangen mit "3Soft", das sich ursprünglich mit Medizintechnik befasst hatte, dann aber zum Spezialisten für automotive Steuergeräte wurde.

2004 übernahm die finnische Elektrobit-Gruppe das Unternehmen, wurde dann aber selbst im automotiven Bereich 2015 vom Dax-Konzern Continental – bei einem damaligen Umsatz von 171 Millionen Euro – zum Preis von 600 Millionen Euro aufgekauft. Das Technologieunternehmen stärkte damit sein Wachstumsfeld "Vernetztes Fahren", denn Fahrzeuge enthalten immer mehr Sensoren für automatisierte Fahrfunktionen und entwickeln sich seitdem zu Komponenten einer komplett vernetzten Verkehrswelt.

Mit dem Kauf übernahm Continental auch 51 Prozent der seit 2009 bestehenden Elektrobit-Tochter "e.solutions", ebenfalls in Tennenlohe in einem 2018 bezogenen Neubau ansässig, die für den Volkswagen-Konzern tätig ist.

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