Erlanger vermietet E-Autos der Marke Tesla

27.8.2019, 07:56 Uhr
Erlanger vermietet E-Autos der Marke Tesla

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Sein Ziel: Er möchte die modernen Wagen unter die Leute bringen; die Fahrer zum Kauf überzeugen, das machen die Karossen Fischers Meinung nach von ganz allein.

Angefangen hat alles, als er sich 2014 das Model S des amerikanischen Herstellers ausgeliehen und zur Probe gefahren hatte – und nie wieder zurück zu Verbrennungsautos wollte. Für Fischer war das Fahrgefühl herkömmlichen Autos meilenweit voraus und es dauerte daher nicht lange, bis er sich sein eigenes Tesla Model S zulegte. Um diese – für ihn eigentlich nicht notwendige – Ausgabe zu rechtfertigen, gründete er kurzerhand eine Firma und vermietete den Wagen. Mittlerweile ist sein Fuhrpark gewachsen und er vermietet jeweils zwei Model S und Model 3. Einen Wagen von anderen Herstellern sucht man bei ihm vergeblich – darauf lässt auch schon der Firmenname schließen.

Die meisten seiner Kunden mieten die Elektroautos nicht über einen sehr langen Zeitraum. Für sie geht es darum, vor einem richtigen Kauf nochmal das Fahrwasser zu testen – und den meisten gefällt auch, was sie dabei bekommen. Fischer erzählt, dass so gut wie jeder Kunde bei der Rückgabe des Autos begeistert vom Fahrerlebnis berichtet.

 

 

 

Von der achterbahnartigen Beschleunigung von null auf 100 Stundenkilometer in wenigen Sekunden zum flüsterleisen Fahrgefühl und dem eingebauten Autopiloten, der baustellenfreie Autobahnen bereits recht zielsicher navigieren kann, bieten Tesla-Autos ein durchweg luxuriöses und hochmodernes Fahrgefühl.

Anfangs stammte seine Kundschaft primär aus Städten wie München oder Stuttgart, doch mittlerweile kommen auch viele Interessenten aus der Erlanger Umgebung. Dabei könnte die Infrastruktur für Elektroautos hier wesentlich besser sein, findet der Autovermieter. Wenn man etwa nicht die Möglichkeit hat, sein Auto in der eigenen Garage vor dem Haus aufzuladen, dann ist die Ladesituation eher ungünstig.


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Es sind zwar vereinzelt Ladestationen in der Stadt verteilt, aber die Auswahl ist derzeit doch sehr überschaubar. Fischer persönlich habe zwar bei der Firmengründung damit gerechnet, dass die Ladeinfrastruktur rasant aufgebaut wird, aber es ging in den vergangenen Jahren überraschend langsam voran. Dennoch ist er in diesem Bereich optimistisch: Er erzählt von einem Ausflug nach Italien vor zwei Jahren, und wie die Ladestation-Situation dort ähnlich spärlich aussah wie heute hier in Erlangen. Und doch war dieses Jahr bei einer Fahrt zum Gardasee die Auswahl an Ladestationen geradezu überwältigend.

Fischer ist überzeugt: Bei Elektroautos hat Tesla weit die Nase vorn. Nicht nur hat die Ladeinfrastruktur gegenüber der Konkurrenz von Audi, VW oder anderen Betrieben einen beträchtlichen Vorsprung, sondern auch die Akkupreise sind bei Tesla deutlich niedriger, da der Hersteller nicht auf dritte Firmen zurückgreifen muss, sondern diesen Teil der Autos selbst produziert, erklärt er.

Erfahrungen gesammelt

Während die traditionellen deutschen Autoproduzenten vor einiger Zeit noch Elektroautos schlechtgeredet haben, hat sich Tesla schon auf dem frischen Markt breitgemacht und Erfahrung gesammelt, so Fischer. Inzwischen nehmen auch die älteren Hersteller Elektromibilität ernst und steigen eifrig in den Markt ein. In den Augen des Autovermieters ist das eine fantastische Entwicklung, denn das bedeutet, dass diese auch weitere Ladestationen aufbauen werden und damit die Elektroauto-Infrastruktur in Deutschland in Höchstform bringen könnten. Trotzdem ist Tesla ihnen weiterhin einen Schritt voraus: Für das junge Unternehmen ist die Zeit, neue Elektroautos zu produzieren, abgeschlossen, so Fischer. Seiner Ansicht nach wird sich der Autobauer nun primär auf die Weiterentwicklung des Autopiloten konzentrieren, damit die Elektroautos eines Tages vollständig automatisiert über die Straßen rollen können.

Insgesamt verfügt Fischer über vier Wagen zum Vermieten. Auf eigene Faust expandieren möchte er nicht zwingend. Schon die vier Autos zu den Kunden zu liefern, ist für ihn alleine genug zu tun. Doch das bedeutet keineswegs, dass er seine Firma gar nicht vergrößern möchte. Erst kürzlich habe er sich mit einem Tesla-Besitzer aus Berlin zusammengetan, denn die Webseite des Erlangers ist in den Suchmaschinen-Rankings durchaus prominent platziert, eine Reichweite, die auch der Berliner mitnutzen möchte. Eine Filiale hat der Erlanger nicht, die Arbeit erledigt er stattdessen von zu Hause. Alle Geschäfte werden über seine Webseite "tesla-car-rent.com" abgeschlossen, die gemieteten Autos bringt er den Kunden dann persönlich vorbei.

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