Erlanger Wehr löscht in Buckenhof

5.3.2020, 18:00 Uhr
Erlanger Wehr löscht in Buckenhof

© Klaus-Dieter Schreiter

In einer Zweckvereinbarung, die Buckenhofs Bürgermeister Georg Förster und Erlangens Oberbürgermeister Florian Janik feierlich unterzeichnet haben, ist diese Zusammenarbeit vereinbart worden.

"Wir hätten Einsätze wie die Personenrettung und auch Brände tagsüber nicht mehr alleine bewältigen können", macht der Buckenhofer Kommandant Björn Pöhlmann klar.

Der Grund: Die meisten seiner 33 Aktiven arbeiten außerhalb von Buckenhof. Bis die bei einem Alarm am Feuerwehrhaus sind und ausrücken können, ist wertvolle Zeit verstrichen. Darum musste eine Lösung her, und die hat Buckenhof in Erlangen gefunden.

Die hauptamtlichen Kräfte in der Hugenottenstadt werden bei einem entsprechenden Alarm von der Leitstelle automatisch mitalarmiert und mit einem voll besetzten Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug nach Buckenhof ausrücken.

Pöhlmann betont dabei ausdrücklich, dass keine Feuerwehr der Verwaltungsgemeinschaft Uttenreuth ausgehebelt werden soll. "Die Zusammenarbeit in der VG bleibt unverändert". So wird die Freiwillige Feuerwehr Uttenreuth beispielsweise bei einem Feuer in Buckenhof mit der Drehleiter und ihren Löschfahrzeugen unverändert ausrücken, auch wenn die Erlanger Feuerwehr schon anfährt.

Für Stadtbrandrat Friedhelm Weidinger ist dieses Vorgehen nicht neu. Denn genau so läuft es mit den 13 Freiwilligen Feuerwehren in der Stadt ab, die stets mit alarmiert werden, wenn es in einem der Vororte einen Alarm gibt. Er betrachtet die Buckenhofer Feuerwehr darum als die 14. Freiwillige Feuerwehr, mit der seine hauptamtlichen Kräfte eng zusammenarbeiten, und betont: "Es ist eine tolle Geschichte, wenn Haupt- und Ehrenamt so gut zusammenarbeiten. Ihr lebt eure gute Kameradschaft natürlich genau so weiter wie vor dieser Zweckvereinbarung".

Für Oberbürgermeister Florian Janik ist es "eine Selbstverständlichkeit hier zu helfen". Für die Menschen würde die Grenze zwischen den beiden Kommunen ohnehin keine Rolle spielen. "Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit." Vorsichtshalber und scherzhaft betont er noch, dass die Zweckvereinbarung "kein Eingemeindungsvertrag" sei.

Buckenhofs Bürgermeister Georg Förster war es ein Anliegen, den Vertrag noch vor seinem Amtsende in trockene Tücher zu bekommen. Er geht bekanntlich am Ende dieser Wahlperiode in den Ruhestand. Zwar hätten sowohl sein Gemeinderat als auch der Stadtrat sich einstimmig zu dem Vertrag bekannt, einfach gewesen sie die Vereinbarung aber trotzdem nicht.

"Sie war anfangs ziemlich aufgeblasen, aber nun ist die Luft raus", sagte er. Bereits seit 2017 habe man an diesem Vertrag gearbeitet, aber erst mit der Änderung des Bayerischen Feuerwehrgesetzes sei es überhaupt möglich gewesen, eine solche Vereinbarung zu machen.

Kreisbrandinspektor Stefan Brunner betonte, dass der Vertrag "ehrlich und souverän" erarbeitet worden sei. Er wünsche sich eine solche Offenheit auch von anderen Feuerwehren im Landkreis. Vor allem tagsüber hätten viele Wehren im Landkreis ähnliche Personalprobleme wie Buckenhof. Man müsse "nur mal hinter die Kulissen schauen". Darum forderte er die Freiwilligen Feuerwehren auf: "Habt keine Berührungsängste, die Erlanger löschen genau wie wir auch nur mit Wasser".

Eine Zweckvereinbarung zwischen einer kreisfreien Stadt und einer kreisangehörigen Gemeinde, wie sie nun unterzeichnet worden ist, ist im Freistaat Bayern bislang einmalig. Georg Förster dankte darum auch der Politik dafür, dass ein solcher Vertrag möglich geworden ist.

Allerdings haben sich die Feuerwehren von Buckenhof und Erlangen auch schon vor der Vereinbarung unterstützt, wenn es notwendig war. So ist Buckenhof beispielsweise mit nach Erlangen ausgerückt, als es galt Sturmschäden zu beseitigen. Und so soll es auch bleiben.