Erster Schultag für 1017 ABC-Schützen in Erlangen

10.9.2019, 13:33 Uhr
Erster Schultag für 1017 ABC-Schützen in Erlangen

© Marijan Murat/dpa

Der Sommer hat in den letzten Tagen seinen Abschied geprobt, die Sommerferien sind nun definitiv vorbei. Jetzt kommt wieder richtig Leben in die Schulen. Für 1017 Erlanger Kinder (und 1199 Schulanfänger im Landkreis Erlangen-Höchstadt) beginnt mit dem ersten Schultag gleichzeitig auch ein neuer Lebensabschnitt. Die Zahl der Erstklässler in Erlangen ist damit gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen. Da waren es noch 970 ABC-Schützen.

Mit einer Feier werden die Erstklässler heute in ihren Schulen begrüßt und lernen ihre Lehrerinnen und Lehrer kennen - das hat Tradition. Ebenso Tradition haben auch die Meldungen kurz vor Schuljahresbeginn, dass Lehrer fehlen. Laut einer Bertelsmann-Studie müssten bis 2025 deutschlandweit mehr als 26.000 Grundschullehrer eingestellt werden.

Wohin die Entwicklung geht, zeichnet sich auch jetzt schon ab: Für den Bereich des staatlichen Schulamtes Erlangen/Erlangen-Höchstadt hatte die Regierung von Mittelfranken knapp 20 Stellen ausgeschrieben, besetzt werden konnten nur vier. "Es sind keine Bewerber auf dem Markt", konstatiert Schulamtsleiter Siegfried David. Dennoch: "Vor jeder Klasse steht ein Lehrer".

Auffallen wird der Lehrermangel erst im Lauf des Schuljahres, wenn es zu Ausfällen wegen Krankheiten oder Schwangerschaften kommt.

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Nichts Neues also in diesem Bereich. Veränderungen wird es im neuen Schuljahr hingegen beim Ausbau der Digitalisierung geben. Das betrifft zum einen den Breitbandausbau. Wie berichtet, wurden die Erlanger Stadtwerke damit beauftragt, bis Ende 2021 an alle Schulen einen Glasfaseranschluss zu bringen. "Das läuft planmäßig", sagt Brigitte Bayer, Leiterin des Schulverwaltungsamtes. Bis Jahresende werden voraussichtlich bereits sechs Schulen angeschlossen sein: Grundschule Brucker Lache, Albert-Schweitzer-Gymnasium, Realschule am Europakanal, Eichendorffschule, Ohm-Gymnasium und Friedrich-Rückert-Schule.

Auch die Grundverkabelung in den Schulen wird weiter vorangetrieben. Bereits in den Ferien wurde in der Heinrich-Kirchner-Schule und in der Loschgeschule daran gearbeitet. In der Realschule am Europakanal wiederum wurden die PC-Räume komplett saniert, außerdem wurden weitere Räume mit Whiteboards ausgestattet. Außerdem wurden inzwischen fast alle Schulen auf Windows 10 umgestellt.

Mit dem Digitalpakt rücken nun auch die finanziellen Mittel in greifbare Nähe. Bis Ende 2024 wird Erlangen nach Auskunft von Brigitte Bayer durch die Förderrichtlinie ein Höchstbetrag von 5,8 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Die Schulen haben inzwischen ihre Medienkonzepte erstellt. Künftig wird es also um die Umsetzung gehen. Und auch die Fortbildung der Lehrer wird eine wichtige Rolle spielen. So muss ab diesem Schuljahr an allen bayerischen Seminarschulen im Realschulbereich verpflichtend ein Anteil an digitaler Bildung stattfinden, beispielsweise auch an der Realschule am Europakanal, die bei der Digitalisierung eine Vorreiterschule ist.

Erster Schultag für 1017 ABC-Schützen in Erlangen

© Edgar Pfrogner

Dass Bildung viel kostet, ist nicht nur im digitalen Bereich festzustellen, sondern auch bei der ganz normalen Schulausstattung. Für Schulmaterialien geben Eltern Jahr für Jahr viel Geld aus. Finanziell schwächere Familien haben oftmals Probleme, diese Ausgaben zu stemmen. Zwar gibt es in diesem Schuljahr durch das Starke-Familien-Gesetz im Vergleich zu früheren Jahren finanzielle Erleichterungen. So wird der Betrag, den finanziell schwache Familien aus dem Bildungs- und Teilhabepaket des Bundes erhalten, von 100 auf 150 Euro pro Schuljahr erhöht. Doch der Kinderschutzbund Erlangen hat längst nachgewiesen, dass auch dies bei weitem nicht ausreicht.

Zum Schulanfang hat die Sparda-Bank nun 75 Schultaschen mit hochwertiger Ausstattung übergeben. Die Verteilung der Ranzen an  Erstklässler aus finanziell schwächeren Familien haben Stadt und Kinderschutzbund übernommen.

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