Fährt die StUB mitten durch Erlangen-Büchenbach?

8.6.2018, 11:00 Uhr
Fährt die StUB mitten durch Erlangen-Büchenbach?

© Foto: Harald Sippel

Die beiden ZVStUB-Geschäftsführer Daniel Große-Verspohl und Florian Gräf sowie Oberbürgermeister Florian Janik werden nicht müde, auf die gleiche Frage immer die gleiche Antwort zu geben: "Die Straßenbahn ist keine S-Bahn und braucht deshalb keine Lärmschutzwände wie im Erlanger Bahnhof."

Auf dem Weg vom Rudeltplatz über die Joseph-Will-Straße, Donato-Polli-Straße, Büchenbacher Anlage, Odenwaldallee bis zur Mönauschule wurden vor allem Alternativtrassen diskutiert. Die ursprüngliche Planung sieht nämlich vor, die StUB entlang des Adenauerrings zu führen.

Von den Büchenbachern wurde deshalb vorgeschlagen, die Straßenbahn durch den Stadtteil zu leiten, um so näher an die Wohnbebauung zu kommen. Zwei Straßenbahngleise brauchen zwischen sechs und sieben Meter Platz, erklärte Florian Gräf.

In der Büchenbacher Anlage mit den Kindergärten und den kirchlichen Einrichtungen könnte es mit den Gleisen eng werden. "Auf keinen Fall könnte die Straßenbahn mit Tempo 50 hier durchfahren", sagte Gräf. In der Diskussion kam die Frage auf, ob nicht Busse besser wären als die Straßenbahn. Die Busse müssten nur häufiger fahren. Gräf: "In eine Straßenbahn passen alle 200 Menschen auf einmal rein, die jetzt mit bei dem Rundgang dabei sind."

Gräf versprach, dass bei der endgültigen Prüfung auch alle von den Bürgerinnen und Bürgern im Online-Forum des Zweckverbands gemachten Trassenvorschläge geprüft werden würden. Ziel der Planung, die bis 2023 abgeschlossen sein soll, sei aber schneller als ein Bus zu sein. "Wenn die Straßenbahn zehn bis 15 Minuten langsamer als ein Bus fährt, brauchen wir nicht anzutreten."

Beim nächsten Treffen am 13. Juli im Redoutensaal werde es einen ersten Überblick über die vorgeschlagenen Varianten und die weitere Vorbereitung des Raumordnungsverfahrens geben. Das Raumordnungsverfahren soll im Herbst eingereicht werden.

Durch den Ort selbst fahren viele Busse, wie Anwohner erzählten. "Seit Jahren fahren wir Bus, warum sollten wir auf die StUB umsteigen?" Florian Gräf gab zu bedenken, dass die Busse in Büchenbach deshalb so zahlreich fahren, weil niemand mit dem Auto durchfahren könne. "Mit der Straßenbahn wäre dies möglich und somit effektiv. Weil die Straßenbahn gleichzeitig viel mehr Leute als ein Bus aufnehmen kann, könnten so sogar Buslinien eingespart werden."

Dann kam die Frage auf, warum nach Herzogenaurach nicht die Aurachtalbahn reaktiviert werden könne. Die Aurachtalbahn sei viel zu teuer, so Gräf. Auch gebe es dafür keinerlei Förderung. Als dann nachgehakt wurde, ob nicht der künftige Siemens-Campus eine Förderung ermöglichen könnte, erklärte Daniel Große-Verspohl, dass dieses Szenario bereits durchgerechnet worden sei, aber auch diese Zahlen keine Chance auf Förderung bringen würden. Für Büchenbach konnte sich Große-Verspohl einen Zehn-Minuten-Takt vorstellen.

An der Mönauschule wurde über die alternative Trassenführung am Europakanal entlang der Hochhäuser gesprochen, die einen gewissen "Charme" hätte, so OB Florian Janik. Die ZVStUB-Geschäftsführer werden auch diese Variante prüfen.

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