Filmreifer Crash bei Erlangen: Fahrer war im Drogenrausch

3.8.2020, 15:42 Uhr
Die Polizei weiß nun einiges mehr über die Irrfahrt des Opel Vivaro – nicht aber, weshalb am Fahrzeug gestohlene Kennzeichen angebracht waren.

© Torsten Hanspach Die Polizei weiß nun einiges mehr über die Irrfahrt des Opel Vivaro – nicht aber, weshalb am Fahrzeug gestohlene Kennzeichen angebracht waren.

Weshalb waren am Fahrzeug gestohlene deutsche Kennzeichen angebracht, weshalb lag ein weiteres, entwendetes Nummernschildpaar im Fahrzeug – obwohl der Opel Vivaro laut Fahrgestellnummer doch eigentlich in Polen zugelassen ist?

Immerhin, sagt Michael Konrad, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken, wisse man nun aber mehr über die Irrfahrt des Kleinbusses. Mehrere Dienststellen musste der Polizist abtelefonieren, um ein schlüssiges Gesamtbild der Situation zu erhalten, von Bibelried über Feucht bis nach Erlangen. Auffällig wurde die Irrfahrt des 34 Jahre alten Fahrers nämlich erstmals auf der Autobahn bei Kitzingen, als er einem Audi zweimal kurz hintereinander aufs Heck auffuhr, ehe dieser die Überholspur freimachte. Das nutzte der Opel, um dem davor fahrenden Fahrzeug ebenfalls auf die Stoßstange aufzufahren. Erste Notrufe gingen bei der Polizei ein.

"Doch der gab eher noch zusätzlich Gas"

Die nächsten, als das Fahrzeug durch die Raststätte Aurach jagte, dort einige Warnbaken über den Haufen fuhr, um letztlich ungebremst zurück auf die Autobahn zu biegen.

Kurz vor Frauenaurach nahm eine Streife der Verkehrspolizei Erlangen dann die Verfolgung des Fahrzeugs auf, versuchte, den Fahrer zum Anhalten zu bewegen, "doch der gab eher noch zusätzlich Gas", so Michael Konrad. Bis er letztlich rechts die Baustellenabsperrung durchbrach und das Fahrzeug letztlich in einer fünf Meter tiefen Baugrube auf dem Dach zum Liegen kam.

Der 63 Jahre alte Beifahrer wurde eingeklemmt und musste von der Feuerwehr aus dem Fahrzeug geschnitten und auf dem Weg ins Krankenhaus reanimiert werden. Auch gestern noch war sein Gesundheitszustand äußerst kritisch. Der 34 Jahre alte Fahrer hingegen befreite sich selbst aus dem Wrack, musste aber ebenfalls in medizinische Behandlung, schweigt sich aber über die Umstände der Fahrt und auch die gestohlenen Kennzeichen bislang aus.


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"Wir haben bei ihm drogentypische Ausfallerscheinungen wahrgenommen und warten noch auf ein Ergebnis des Bluttests", so Konrad. Auch im Fahrzeug wurden synthetische Drogen gefunden, konkret Crystal Meth. "Wir wissen nun also einiges mehr", so Michael Konrad. Was aber bleibt, ist nach wie vor die Frage nach dem Warum.