Fotos aus dem Niemandsland: Poxdorfer Fotograf veröffentlicht Bildband

7.6.2020, 14:20 Uhr
Fotos aus dem Niemandsland: Poxdorfer Fotograf veröffentlicht Bildband

© Foto: Berndt Fischer

 Den Bayerischen Wald kennt Berndt Fischer noch aus seiner Kindheit. In den 1960er Jahren hat er beinahe seine ganze Freizeit dort verbracht, den Eisernen Vorhang zwischen seiner Heimat und Böhmen immer im Hinterkopf. Jetzt, als pensionierter Lehrer, ist er immer noch gern dort — allerdings nie ohne Kamera.

Mehrere Tausend Fotos schlummern in seinem Archiv. Ein Bruchteil ist nun in einem Bildband erschienen: "Wildfremd — Geheimnisse zwischen Bayern und Böhmen", nach "Das Grüne Dach Europas" sein zweites Buch. Wo früher die Grenze verlief, "entdecke ich heute Landschaften, die ich in Bayern nicht mehr finde. Wälder bedeuten mir viel. Die meisten sind heute aber eher künstliche Forste. Aber auf der böhmischen Seite gibt es noch ein paar Urwald-Relikte", so der 70-Jährige, der lange in Erlangen als Deutschlehrer unterrichtet hat und nach seiner Pensionierung zusammen mit seiner Frau nach Poxdorf gezogen ist.

Für seine Bilder setzt er sich gern ein, zwei Wochen lang ab — "je ruhiger und einsamer, desto besser kann ich arbeiten" – , baut sein Zelt auf, verbringt tagelang an einem Ort, immer auf der Lauer nach dem besonderen Licht, dem unerwarteten Motiv. Das, was ihm in den letzten fünf Jahren vor die Linse gekommen ist, hat er für den Bildband ausgewertet. Manchmal musste er für ein Motiv hundert ähnliche aussortieren. "Manchmal war das Verhältnis aber auch 1:1000."

"Wildfremd — Geheimnisse zwischen Bayern und Böhmen" wurde vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds Prag gefördert. Es ist im Buch&Kunstverlag Oberpfalz erschienen (29,90 Euro). Weitere Infos sind unter www.berndtfischer.de zu finden.

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