Frische Farben für eine Erinnerung an die Bierstadt Erlangen

5.9.2020, 18:00 Uhr
Frische Farben für eine Erinnerung an die Bierstadt Erlangen

© Klaus-Dieter Schreiter

"Das ist meine Freude, mein Stolz", strahlt Manfred Pelzl. Seiner Familie gehört das Haus Nürnberger Straße 88, das 1956 erbaut worden ist. 1959, erzählt der 82-Jährige, habe sein Vater es ersteigert und 1969 umgebaut. Eigentlich hätte auf der Südseite noch ein Haus angebaut werden sollen, doch das sei dann weiter zurückversetzt worden. Darum sei dort eine fensterlose Wand entstanden.

Ein Relief über die Ölgewinnung hatte man damals dort angebracht, sozusagen als Reminiszenz an die damalige Tankstelle, die es dort gegeben hat. Weil die Wand aber recht kalt gewesen sei, habe man sie von außen isoliert, dadurch sei das Relief verschwunden, erinnert sich Pelzl.

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Ein ziemliches Hin und Her sei es gewesen, um als Ersatz für das Relief die Stadtansicht und das Kitzmann-Logo auf die Giebelwand zu malen, erzählt der Hausherr. Mit den Worten "Wir sind doch nicht in Las Vegas" habe die Stadt das Ansinnen, das von Peter Kitzmann und seinem Mitarbeiter Markus Kern unterstützt worden sei, abgelehnt. Doch mit Hilfe des Stadtrates Hermann Gumbmann sei das Bild schließlich doch genehmigt worden. 2004 sei es schließlich von einer Künstlerin Namens Heidecker aus Hersbruck in einer dreiwöchigen Arbeit auf die Wand gebracht worden. Das Bild habe Kitzmann bezahlt, das Gerüst habe er selbst beigesteuert. Weil es zu der Zeit so kalt gewesen sei, habe er sogar noch für eine Gasheizung gesorgt, blickt Pelzl zurück.

Künstlersuche per Internet

"Viele begeisterte Bürger haben mich angerufen, darum war ich mächtig stolz auf das prächtige Bild", erzählt der Hausherr. Und weil er noch immer stolz darauf ist, das Bild mit der Zeit aber verblasst ist, hat er es nun restaurieren lassen. Nach umfangreichen Internet-Recherchen hat schließlich der Künstler Christof Böklen aus Soyen bei Wasserburg den Auftrag bekommen.

Da die Stadt nur eine Bestandsrenovierung genehmigt hat, musste auch das Kitzmann-Logo wieder hergestellt werden. Doch weder Peter Kitzmann noch die Kulmbacher Brauerei, die nun das Kitzmann-Bier braut, hätten ein Interesse daran gehabt, darum habe er die Kosten in Höhe von gut 3000 Euro selbst getragen, erzählt Pelzl.

Nun erstrahlt das Wandbild also in neuem Glanz. Damit das auch so bleibt, wurden UV-beständige Farben verwendet, so dass Kitzmann-Logo und Stadtansicht auch die nächsten Jahrzehnte über der Nürnberger Straße thronen werden. Und der 82-jährige Manfred Pelzl frohlockt: "Das ist jetzt mein Lebenswerk".

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