Gesundheitsministerin Huml besuchte Eckental

5.9.2018, 15:30 Uhr
Gesundheitsministerin Huml besuchte Eckental

© Foto: Scott Johnston

Bei einem Rundgang zeigte sich die Ministerin von den modernen Räumen der Einrichtung, die vor gut drei Jahren eingeweiht worden war, sehr angetan. Sie stellte aber gleichzeitig heraus, dass der Umgang mit den älteren Menschen noch viel wichtiger sei.

Gerade wenn diese mit Krankheiten zu kämpfen hätten, bräuchten sie neben der medizinischen Betreuung auch die persönliche Zuwendung. Diese dürfe angesichts des Kostendrucks, der im Pflegebereich herrsche, nicht vernachlässigt werden.

Bei einer Diskussion mit Direktor Andreas Cramer, Personalvorstand Tobias Mähner, Michael Zimber, Geschäftsführer für die Altenhilfe, Markus Kalbskopf, Leiter des Eckentaler Zentrums, und Politikern aus der Region berichteten Fachkräfte von ihrem Alltag. Vor allem, wenn Kollegen wegen Krankheit kurzfristig ausfielen, verschärfe sich der Personalnotstand erheblich, müssten sie oft bis ans Limit und darüber hinaus gehen.

Hinzu komme, dass die Pflegeberufe in der Gesellschaft nicht sonderlich angesehen seien und woanders auch mehr verdient werden könne. Melanie Huml verwies darauf, dass die Staatsregierung eine Kampagne gestartet habe, um die Altenpflege für junge Menschen attraktiver zu machen. Dass mehr Personal genehmigt werde, sei ebenso das Ziel.

Martha-Maria bemüht sich, auch im Ausland, neue Kräfte zu gewinnen. "Dies ist allerdings recht aufwendig, teuer und langwierig. Zudem stellt die Sprache später nicht selten eine Hürde beim Kontakt mit den Senioren dar", so Tobias Mähner.

Immerhin meldeten sich inzwischen mehr Azubis für die Altenpflege an, berichtete die Gesundheitsministerin. Entscheidend sei freilich, dass der Nachwuchs dann auch länger in diesem Beruf bleibe. Zum Glück habe man erkannt, dass eine praktische Ausbildung hier oft mehr bringe als akademische Abschlüsse. Die Zugangsgrenzen hinsichtlich der Schulbildung dürften deswegen nicht zu hoch sein.

Landtagsabgeordneter Walter Nussel, der sich in München um den Bürokratieabbau kümmert, will darauf drängen, dass sowohl neue als auch bestehende Modelle und Richtlinien genau geprüft werden, ob sie in dieser Form sinnvoll sind oder durch bessere Alternativen ersetzt werden sollten. 

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