Gravierende Mängel im Erlanger E-Werk werden behoben

6.5.2020, 06:24 Uhr
Gravierende Mängel im Erlanger E-Werk werden behoben

Das Alte muss raus und Neues rein. Und zwar dringend. Denn die sanitären Anlagen im E-Werk sind in einem jämmerlichen und "äußerst desolaten Zustand", der so nicht länger haltbar ist. Eine Zumutung für die Gäste, die sich auch immer wieder darüber beschweren. Die Erneuerung der Sanitär-Anlagen soll nun "absolute Priorität" erhalten im fünften Bauabschnitt, mit dem die Generalsanierung des Kulturzentrums abgeschlossen wird.

Die Anlagen haben inzwischen einige Jahrzehnte auf dem Buckel und befinden sich weitestgehend noch im Originalzustand des Eröffnungstags. Die Abwasserleitungen sind "teils so stark zugesetzt, dass Teile der WC-Anlage außer Betrieb genommen werden müssen", hieß es jüngst im Stadtrat. Zudem bereitet das veraltete Trinkwassernetz einige Probleme, was zu "deutlichen Mängeln" an der Wasserqualität führt und auch "laufende Desinfektionsmaßnahmen" nötig macht. Kurzum: Im Kellergeschoss, im Saal und Tanzwerk wie auch in der Kellerbühne werden die Sanitäranlagen erneuert. Im Zuge dessen wird das Leitungsnetz genau unter die Lupe genommen und teilweise neu aufgebaut.

Aufzüge werden gebaut

Ein weiterer Schwerpunkt der Mängelbeseitigung ist die Schaffung der Barrierefreiheit – zumindest in den öffentlichen Bereichen. Schließlich soll jeder Bürger am kulturellen Leben im E-Werk teilhaben können und in die jeweiligen Räumlichkeiten gelangen ohne die Hilfe durch Dritte. Derzeit gibt es im Haus jedoch nur einen "Theken-Aufzug", der "nur bedingt" als Zugang zu den Veranstaltungsflächen genutzt werden kann. Er entspricht nicht den nötigen Anforderungen in Sachen Barrierefreiheit, kann auch nur in Begleitung eines E-Werk-Mitarbeiters genutzt werden und ist – davon abgesehen – in einen baulichen Zustand, der reichlich zu wünschen übrig lässt. Wichtige Ersatzteile können schlicht nicht mehr geliefert werden. Fallen solche Teile aus, folgt sicherlich die Stilllegung. "Ein Ausfall könnte daher gravierende Folgen haben, da es jederzeit zu einer kurzfristigen, aber langandauernden Einstellung des Betriebs in den oberen Etagen des E-Werks kommen könnte", meinen Verantwortliche des E-Werks dazu. Eine Erneuerung dieses Aufzuges tut also Not, auch zur Aufrechterhaltung der internen Versorgung.

Ebenso wichtig ist der Neubau eines behindertengerechten Außenaufzugs im Bereich des Eingangsfoyers, um damit die wesentlichen Veranstaltungsebenen des E-Werks barrierefrei zu erschließen. Aber nicht alle so gelagerten Probleme lassen sich mittels Aufzug lösen. So ist beispielsweise eine Rampe im Tanzwerk nötig, damit man die Tanzfläche mit dem Aufenthaltsbereich barrierefrei verbinden kann.

Anlagen aus den 80ern

Die Lüftungsanlage samt ihrer Technik und Steuerungsmöglichkeiten ist eine weitere "Baustelle", die unbedingt angegangen werden muss. Die Anlagen stammen teilweise noch aus den 80er Jahren. Die Kellerbühnenlüftung (Baujahr 1981) und die Kinolüftung (Baujahr 1984) sind dringend erneuerungsbedürftig. Tüv-Prüfer haben an beiden Anlagen bereits gravierende Mängel beanstandet. "Die Beseitigung sicherheitsrelevanter Mängel erfolgt durch das städtische Gebäudemanagement im Rahmen von brandschutztechnischen Sofortmaßnahmen, ersetzt jedoch nicht die notwendige grundsätzliche und dauerhafte Erneuerung", so die E-Werk-Leute.

Störgeräusche durch die Lüftung

Nicht viel besser sieht es im Saal aus. Denn durch die verschiedensten Nutzungen treten dort immer wieder Störgeräusche durch die Lüftung auf. Das macht sich vor allem bei leisen Veranstaltungen durch ein "äußerst lautes, anhaltendes Scheppern" bemerkbar. Das beeinträchtigt die Veranstaltungen ungemein und zieht immer wieder Beschwerden von Besuchern nach sich. Auch die Künstler monieren diesen unschönen Zustand. Technisch ist das alles begründet mit der unzureichenden Regelungsmöglichkeit zwischen Lüftungsquerschnitt und Luftmenge, wie es hieß.

Mit den finalen Sanierungsarbeiten soll das Ganze deutlich verbessert werden. Die Stadtratsrunde segnete den Sanierungs-Bedarf jedenfalls einstimmig ab. Ende 2020 oder erst in 2021 steht dem Gebäudemanagement das nötige Personal zur Verfügung, um die nötigen Planungen anzugehen.

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