HC Erlangen thront ungeschlagen an der Bayernliga-Spitze

22.10.2019, 06:00 Uhr
Geht voran: Viktoria Peters übernimmt beim HCE viel Verantwortung.

© Harald Hofmann Geht voran: Viktoria Peters übernimmt beim HCE viel Verantwortung.

Fragt man Viktoria Peters, seit wann sie beim HC Erlangen spielt, sagt sie: "Schon immer." Ihre Mutter trainierte die Minis, also ging die Tochter einfach mit. Auch die Brüder spielten Handball. Für die Langensendelbacherin war die Sache also klar. Den Minis ist Peters natürlich längst entwachsen, mittlerweile ist sie dienstälteste Spielerin im Damen-Team. Sie hat also schon viel erlebt und vielleicht, das wünscht man ihr zumindest, kommt auch ein Bayernliga-Aufstieg hinzu.

"Davor haben wir manchmal den Kopf verloren"

Nach fünf Spielen deutet alles daraufhin. Sagen aber will das beim HCE noch niemand, was vor allem an den bisherigen Gegnern liegt. "Wir hatten bislang noch nicht die stärksten Teams", sagt Peters, "doch auswärts muss man auch erst einmal bei den anderen gewinnen". In den Vorjahren spielten die Erlangerinnen ebenfalls immer vorne mit, für ganz oben aber reichte es nie. Unter anderem auch, weil es die Mannschaft bei den vermeintlich schwächeren Gegnern vermasselte.

Bislang ist das nicht passiert. Für Viktoria Peters ist das "Kopf-Sache". Als Spielerinnen "fühlen wir uns aktuell sicherer auf dem Feld". Der Plan, den der neue Trainer Attila Kardos zuvor entwickelt hat, ging bislang immer auf. "In der Vorsaison hingegen haben wir manchmal auch den Kopf verloren" - und dann das Spiel.

Sonst, meint Peters, habe sich nach dem Trainerwechsel nicht viel verändert. Die Stärke des Teams bleibt das Tempo-Spiel, viele Tore gelingen über die zweite Welle. Zudem läuft nun der Ball sehr gut. "Wir versuchen, mehr zu spielen", sagt Peters. Auch das Training sei entsprechend gestaltet. "Wir üben mehr, es wirklich bis zur Chance auszuspielen, nicht nur einzelne Spielzüge." Manchmal müssen die Handballerinnen zwei-, dreimal kreuzen, ehe eine zum Abschluss kommt.

"Doch so wissen wir, dass wir immer einen weiteren Versuch haben." Aktuell können die Erlangerinnen dieses Selbstbewusstsein auf die Punktspiele übertragen. "Wir treten sehr stabil auf und spielen uns so gute Chance raus." Wirklich knapp allerdings wurde es bislang auch nicht. "Wir konnten uns immer frühzeitig einen Vorsprung erarbeiten." Im Heimspiel am Samstag gegen Ismaning war es auch so. "Es war relativ deutlich, dass wir das Spiel gewinnen werden", sagt die 25-Jährige.

Mit 10:0 führt der HCE die Bayernliga-Tabelle an

Nur in der Anfangsphase brauchte der HCE ein wenig, um seinen Rhythmus zu finden. "Da hatten wir zu viele technische Fehler." Nach einer Viertelstunde aber zogen die Gastgeberinnen davon. Zur Pause führte Erlangen bereits mit fünf Toren Vorsprung (13:8). Über 18:10 (42.) und 22:13 (47.) ging es letztlich zum ungefährdeten 27:20-Sieg.

"Attila ist ein sehr guter Trainer", meint Peters. "Er macht klare Ansagen, kurz und präzise." So wissen die Spielerinnen, was sie umsetzen sollen. "Bislang war er immer ruhig. Doch es gab auch keinen Grund, lauter zu werden." Mit 10:0 führt der HCE die Bayernliga-Tabelle an. Ob es dauerhaft für ganz oben reicht, "wird sich zeigen". Auswärts in Stadeln und Zirndorf stehen noch schwere Spiele an. Dazu natürlich das Top-Duell bei der HSG Würm-Mitte am 9. November. Danach wird man vielleicht sehen, wohin es für Viktoria Peters und ihren HCE noch gehen kann.

HC Erlangen: Vierheilig, Frost; Peters 8, Peschko 8/2, Erdmann 2, Stock, Hofmann, Weigel 1, Schmidt 3, Walzik 1, Nübel 1, Olk, Ohsam 3, Birner.

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