Hebammenvermittlung in Erlangen boomt

5.5.2021, 15:30 Uhr
Hebammenvermittlung in Erlangen boomt

© Uli Deck/dpa

Frau Wechsler, Sie und Ihre Kollegin Ricarda Luschtinetz arbeiten selbst als Hebammen und sind das Team der Hebammenzentrale. Gleich mal vorneweg: Wie läuft es denn?

Es läuft sehr gut. Wir haben den Nerv getroffen. Die Nachfrage der Frauen nach Hebammenleistungen ist sehr groß. Wir haben mittlerweile zirka 2000 Anfragen im Jahr, jede zweite Schwangere wendet sich an uns. Praktisch alle Hebammen aus der Region – immerhin 53 Kolleginnen – sind bei uns gemeldet. Wir haben die besten Voraussetzungen, um die Frauen zu vermitteln, und erreichen eine sehr gute Versorgungsquote.

 

Die Hebammenzentrale gibt es jetzt seit zwei Jahren. Ein Jahr ohne, ein Jahr mit Corona – was sind Ihre Erfahrungen?

Im ersten Jahr haben wir noch in den Kinderschuhen gesteckt. Inzwischen sind wir sehr gut im Gesundheitssystem integriert. Gynäkologen und Kinderärzte wissen, dass es uns gibt. Corona hat uns nicht groß beeinflusst, weil die Frauen trotzdem nach Hebammen nachfragen. Lediglich im Frühjahr 2020 war mal ein Knick. Für die Hebammen wurde über die Zentrale viel organisiert, zum Beispiel Schutzkleidung und FFP2-Masken, für die wir damals pro Stück noch 17,95 Euro bezahlt haben. Mittlerweile ist das ja ganz anders.

 

Die Hebammenversorgung ist also trotz Pandemie gewährleistet?

Ja, das ist sie. Die Hebammen gehen nach wie vor, natürlich unter Einhaltung aller Hygieneregeln, in die Familien. Die Kurse werden mittlerweile alle digital angeboten, aber den Bauch einer Wöchnerin abzutasten, geht nur in Präsenz.

 

Welche Hebammenleistungen vermitteln Sie?

Kurse zur Geburtsvorbereitung sowie zur Rückbildung, außerdem natürlich Wochenbettbetreuung. Bis Ende September haben wir für die Wochenbettbetreuung auch einen Bereitschaftsdienst. An den können sich Frauen wenden, die keine Hebamme gefunden haben.

www.hebammenzentrale-erlangen.de

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