Heli im Einsatz: Riesen-Andrang und Rodelunfälle in Kalchreuth

14.2.2021, 15:41 Uhr
Heli im Einsatz: Riesen-Andrang und Rodelunfälle in Kalchreuth

© Foto: Bergwacht

Besonders beliebt ist bei Winter-Ausflüglern der Hang für Schlittenfahrer am nördlichen Ortsausgang von Kalchreuth. Dort kam es am Samstag (13. Februar 2021) denn auch gleich zu zwei Unfällen, die den Einsatz von Rettungskräften erforderten. Mit dabei: Hauptkommissar Tobias Böhner von der Polizeiinspektion Erlangen-Land.

So einen Andrang, erzählt der Beamte, hat er in den vergangenen Jahren noch nicht erlebt, auch wenn die Gemeinde in Erlangen-Höchstadt etwa am Kirschblütenfest ein populäres Ausflugsziel ist.

Doch als er mit seinen Kollegen am Samstag an der Rodelbahn eingetroffen ist, waren auf der begrenzten Fläche bis zu 70 Menschen mit Skiern und Schlitten unterwegs. "Mit dieser Intensität habe ich das noch nie gesehen, es fühlte sich mit dem Halbrund ein wenig wie im Amphitheater an."

Mit Beinverletzungen

Zwei der Ausflugsgäste waren dann auch im Lauf des Tages verunglückt. Dabei habe sich um "ganz normale Rodelunfälle gehandelt", sagt Böhner, mit der Menschenmenge habe es nichts zu tun gehabt.

Auch wenn sich die Beinverletzungen der Zwei (38 Jahre alt aus Nürnberg und 36 Jahre alt aus Fürth) als eher leicht herausstellten, brachten Rettungswagen sie vorsorglich nach Erlangen in ein Klinikum. "Das geht beides mit Gips oder Verband aus, es ist nichts Kompliziertes", so Böhner.

Auf eine besondere Zunahme von Patienten mit Ski- und Rodelunfällen im Universitätsklinikum lagen laut einem Sprecher am Sonntag allerdings (noch) keine Hinweise vor. Im Waldkrankenhaus gab es am Wochenende etwa 20 Prozent mehr Patientenkontakte, sagt Geschäftsführer Carsten Haeckel. Inwieweit es sich dabei um Rodel- und Skiunfälle handelt, ist unklar. Es könne auch auf sonstige wetterbedingte Stürze zurückzuführen sein, so Haeckel.

Zur Bergung auf der winterlichen Schlittenpiste in Kalchreuth war neben einem  Rettungshubschrauber unter anderem die Bergwacht Lauf-Hersbruck und Nürnberg im Einsatz. Auch am Sonntag waren die Retter, wie es bei der Bergwacht Lauf-Hersbruck auf Anfrage hieß, erneut mehrmals im Einsatz.

Falschparker verwarnt

Was in Kalchreuth erschwerend hinzukam: Um einen Parkplatz zu ergattern, ignorierten viele Besucher zudem geltende Verkehrszeichen, berichtet der Polizeibeamte Böhner.

Viele Pkw wurden in gesperrten Bereichen am Wegrand abgestellt, die eigentlich nur durch land- und forstwirtschaftliche Fahrzeuge befahren werden dürfen. Mindestens 20 Falschparker werden verwarnt.

Mit einem zeigt sich Hauptkommissar Böhner jedoch zufrieden: "Coronatechnisch gab es an Verstößen nichts Offensichtliches." Es hielten sich zwar viele Menschen in dem Gebiet auf, hätten aber Kleingruppen gebildet und auch ausreichend Abstand gehalten.

Polizei: "Coronatechnisch alles in Ordnung"

Zudem hatten alle aufgrund der Kälte Schal oder Maske über das Gesicht gezogen, erzählt Böhner weiter. "Wir hatten keine Ballung, keinen Menschenauflauf, es war mit Abstand halten schon alles in Ordnung."

Eines liegt dem Polizisten für die Zukunft am Herzen: "Wenn alle Parkplätze belegt sind, ist es gut, sich ein anderes Ausflugsziel zu suchen, es gibt auch viele weitere schöne Orte in der Region." Gerade in Pandemie-Zeiten sei es wichtig, Ansammlungen zu vermeiden. "Man steht schnell mal etwas zu nah beieinander."

Wie es indes mit Skifahren und Rodeln in den nächsten Tagen aussieht, ist ohnehin ungewiss. Laut der Vorhersage Wetterochs soll Franken schon an diesem Montag von Westen her eine Warmfront erreichen.

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