Herrmann Radteam: "Viele opfern ihren Urlaub"

24.1.2019, 06:00 Uhr
Herrmann Radteam:

© Foto: Harald Hofmann

Herr Janorschke, was sind denn nun die grundlegenden Änderungen, die auf das Radteam Herrmann zukommen?

Unser Rennkalender wird umfangreicher, es kommen einige internationale Einsätze hinzu und natürlich die Möglichkeit an deutschen Profirennen wie Rund um Köln oder an der Deutschland-Tour teilzunehmen.

Das von Ihnen betreute Team wird schon im März in Kroatien und bei der Tour of Taiwan starten. Das erhöht bestimmt auch den Organisationsaufwand ganz erheblich.

Ja, da gibt es schon einiges mehr zu tun. Wir sind jetzt auch so etwas wie ein kleines Reisebüro.

Bekommen Sie als Sportlicher Leiter denn auch eine Gehaltserhöhung für den Mehraufwand?

Ja, eine kleine. Aber es ist bei uns im Team so: Ich habe zwar den Hut auf, aber wir sind ein eingeschworener Haufen von Radsport-Enthusiasten. Viele opfern sogar ihren Urlaub, um das Team bei Rennen unterstützen zu können.

Mit dem Profistatus und dem erhöhten Budget dürften aber auch die Ansprüche an die Mannschaft gewachsen sein.

Ja, defintiv. Allein die Lizenz hat 20 000 Euro gekostet, das ist unsere Eintrittskarte, um mal bei den Großen mitfahren zu dürfen.

In der vergangenen Saison hat sich das Team sportlich für die wiederbelebte Deutschland-Tour qualifiziert, durfte aber wegen der fehlenden Kontinental-Lizenz nicht starten. In diesem Jahr ist die Qualifikation dann wohl ein Muss.

Herrmann Radteam:

© Foto: Marr

Das kann man schon so sagen. Natürlich kann man nichts erzwingen, aber wir sollten mit unserer verstärkten Mannschaft in der Lage sein, die sportlichen Kriterien erneut zu erfüllen. Die Ergebnisse dazu müssen wir bis Ende Juni in der Bundesliga und in der Europa-Tour der UCI erzielt haben.

Sie haben fünf neue Fahrer verpflichtet, an der Spitze den Ansbacher Manuel Porzner, der schon beim Team Tirol als Profi unterwegs war. Sind Sie mit der Zusammensetzung der Mannschaft zufrieden.

Ja, ich denke, es war das Optimum, das wir mit unseren Möglichkeiten erzielen konnten. An Porzner waren wir schon länger dran, und es freut uns natürlich, dass er sich doch noch für das Team Herrmann entschieden hat.

"Wir sind so etwas wie ein kleines Reisebüro"

Porzner hat bei der Präsentation der Mannschaft betont, wie sehr ihn der Teamgeist der "Blauen" in der vergangenen Saison beeindruckt hat, als er noch als ihr Gegner unterwegs war. Ist das eine Eurer Stärken?

Ich denke, das haben wir gut hinbekommen. Jeder Fahrer hatte in den verschiedenen Rennen seine Chance bekommen, auch mal zu gewinnen. Das geht im Radsport aber nur gemeinsam. Das haben die jungen Fahrer verstanden und schon gut umgesetzt. Da gibt dann schon mal einer 110 Prozent für den anderen, weil er weiß, das bekommt er irgendwann in der Saison zurück.

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