Als Modellschule ausgewählt worden

Herzogenauracher Berufsschüler lernen nun mit Künstlicher Intelligenz

Scott Johnston

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23.8.2022, 08:55 Uhr
 Logistik-Roboter konstruieren und bauen die angehenden Wirtschaftsinformatiker und Mechatroniker in Herzogenaurach bereits. Nun wird am Berufsschulzentrum die Integration von Künstlicher Intelligenz modellhaft für ganz Bayern getestet.

© Scott Johnston  Logistik-Roboter konstruieren und bauen die angehenden Wirtschaftsinformatiker und Mechatroniker in Herzogenaurach bereits. Nun wird am Berufsschulzentrum die Integration von Künstlicher Intelligenz modellhaft für ganz Bayern getestet.

Wie das Kultusministerium in München auf Anfrage unseres Medienhauses mitteilte, wirkten Lehrkräfte des Staatlichen Beruflichen Schulzentrums am Friedrich-Weiler-Platz bei der Entwicklung, Ausgestaltung und Erprobung des Lehrplans für das neue Wahlpflichtfach „Künstliche Intelligenz“ (KI) an bayerischen Fachschulen mit. Nicht zuletzt aufgrund der hier gezeigten Expertise wurde die Staatliche Berufsschule Herzogenaurach als Modellschule deshalb in den zum neuen Schuljahr 2022/2023 startenden Schulversuch „KI@school“ aufgenommen.

„In diesem Schulversuch werden unter Beachtung des Datenschutzes pädagogische Gesamtkonzepte entwickelt, wie Lernprozesse von Schülerinnen und Schülern in bestimmten Phasen durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz noch weiter verbessert werden können“, erläutert Andreas Tabbert von der Pressestelle des Staatsministeriums für Unterricht und Kultus. Der Schulversuch sei auf fünf Jahre angelegt und solle dazu beitragen, das Potenzial von KI für den öffentlichen Bildungssektor frühzeitig und verantwortungsbewusst zu erschließen.

So gehöre beispielsweise zu den Zielen zu erproben, ob und wenn ja in welcher Weise Lehrkräfte bei Kernaufgaben wie unter anderem der Korrektur von Lernaufgaben, der Kontrolle von Hausaufgaben, der individuellen Fehlerauswertung sowie der Bereitstellung von gezielten Übungsaufgaben durch Künstliche Intelligenz unterstützt werden können. Am neuen Schulversuch sind im Schuljahr 2022/2023 die Schularten Grund-, Mittel-, Real- und berufliche Schulen sowie Gymnasium mit jeweils drei KI-Innovationsschulen beteiligt. Auch die Mitwirkung der Förderschulen ist in Vorbereitung.

Das Herzogenauracher Berufsschulzentrum hat sich frühzeitig beim theoretischen und praktischen Unterricht auf die Transformation zur Industrie 4.0 ausgerichtet und die zum Teil bahnbrechenden Innovationen wie nicht zuletzt in der Robotik integriert. Der Landkreis Erlangen-Höchstadt unterstützt dies durch die Finanzierung der hierfür notwendigen Ausstattung, die erst jüngst um einen Metall-3D-Drucker und eine digitale Zugprüfungsmaschine erweitert wurde. Mit der Einrichtung sogenannter Integrierter Fachunterrichtsräume, mit denen ein zukunftsweisendes Lernumfeld geschaffen und eine noch engere Verzahnung von Theorie und Praxis erreicht werden soll, stehen zusätzliche umfangreiche Investitionen an.

Landrat Alexander Tritthart und Oberstudiendirektor Martin Wirsching, der Leiter des Beruflichen Schulzentrums, freuen sich sehr, dass der Schulversuch für Künstliche Intelligenz in Herzogenaurach durchgeführt wird. Dies wiege umso mehr, da sich die Berufsschule hierum nicht beworben habe, sondern vom Kultusministerium wegen des bisherigen Engagements extra gewählt wurde, so Wirsching. Weitere Informationen über die konkrete Umsetzung seien für den Herbst vorgesehen.

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