Hilfsbereite Erlanger, aber kaum benötigte Hilfe

2.4.2020, 11:00 Uhr
Hilfsbereite Erlanger, aber kaum benötigte Hilfe

Um eine weitere Ausbreitung des neuen Coronavirus zu verlangsamen, haben sich viele Helferinnen und Helfer bereiterklärt, älteren Menschen beim Einkaufen zu helfen. Doch die angebotene Hilfsbereitschaft findet (noch) kaum Menschen, die sich helfen lassen wollen.

Da ist zum Beispiel die evangelische Allianz in Erlangen, die helfen will. Unter der Internet-Adresse https://gemeinsamfuererlangen.wordpress.com wird "Coronahilfe" angeboten. Ziel ist es, "dass Menschen bedrohter Gruppen möglichst wenig Gefahr laufen, sich mit dem Virus Covid-19 zu infizieren". Angeboten werden unter anderem "Lebensmitteleinkäufe erledigen, Abholungen bei der Apotheke, mit dem Hund Gassi gehen oder am Telefon da sein und Gespräche führen.

"Hilfsbereitschaft ist enorm"

"Die Hilfebereitschaft ist enorm", sagt Martin Schellenberger von der evangelischen Allianz. Zwischen 120 und 130 Helferinnen und Helfer hätten sich bereiterklärt, für Unterstützung suchende Menschen da zu sein. "Bis jetzt bewegt sich die Zahl der Hilfesuchenden im einstelligen Bereich", sagt Schellenberger. Weil die Zielgruppe nicht immer über Internet verfügt, wurde jetzt ein Bereitschaftstelefon eingerichtet. Unter der zentralen Rufnummer (0 91 31) 81 56 39 kann Hilfe angefordert werden.

Anrufe einmal am Tag

Auch beim SV Tennenlohe ist die Coronahilfe bis jetzt noch nicht in der Bevölkerung angekommen. "Vielleicht einmal pro Tag werden wir gerufen", sagt Tizian Djawadi, der für den Sportverein die Hilfsaktion koordiniert. Woran das liegt? "Es gibt immer noch viele Leute, die selbst einkaufen gehen".

Einkäufe vor der Haustür

Wenn die fünf Helfer des SV Tennenlohe im Einsatz sind, werden die telefonisch ermittelten Einkäufe vor die Tür des Empfängers abgestellt. Zusätzlich kommt in eine kleine Schüssel der Kassenzettel. "Dann klingelt der Helfer und geht einen Schritt zurück", sagt Tizian Djawadi. Der Empfänger mache dann die Tür auf, lege das Einkaufsgeld in die Schüssel, nimmt sich den Einkauf und schließt die Tür. Dann holt der Helfer sich das Geld. Um die Hilfe besser unter die Tennenloher zu bringen, ist Tizian Djawadi unter der Rufnummer 01 57-36 98 69 65 und unter der E-Mail-Adresse tizian.djawadi@svtennenlohe.de zu erreichen.

Beim Ortsring Frauenaurach wird dagegen erst eine Coronahilfe aufgebaut. "Insbesondere Ältere und Vorerkrankte sind besonders gefährdet, daher hat der Ortsring zur Solidarität aufgerufen", sagt Ortsringvorsitzende Kristina Kunz. "Wir wollen die Gebiete Frauenaurach, Kriegenbrunn, Neuses, Schallershof und Hüttendorf abdecken". Wer Hilfe braucht oder mithelfen will, kann sich unter der Rufnummer (0 91 31) 8 14 20 08 an Kristina Kunz wenden.

Frauenauracher Hilfe im Aufbau

Auch der BRK-Ortsverband Erlangen muss sich bei "Essen auf Rädern" umstellen, wie der stellvertretende BRK-Geschäftsführer Jan Psychny sagt. "Normalerweise ist die Essenslieferung auch ein sozialer Kontakt". In Zeiten einer Pandemie werden die 365 Kunden vorab darüber informiert, wann das warme Essen kommt. "Die Menüschalen werden jetzt vor der Tür abgestellt und es wird geklingelt". So werde sichergestellt, dass es zu keinem persönlichen Kontakt komme. Aus hygienischen Gründen werde das Essen auch nicht mehr in einer Warmhaltebox geliefert, so Pyschny.

Kerwasburschen helfen

Auch die Kerwaburschen und –madli aus Eltersdorf bieten Coronahilfe an. Unter Telefon (01 76) 81 16 35 63 können sie kontaktiert werden. In Buckenhof gibt es die Initiative "Buckenhof hilft, die unter (01 60) 6 93 34 35 kontaktiert werden kann.


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