Hochzeit auf der Bergkirchweih: Ein Tag voller Liebe

13.6.2019, 16:18 Uhr
Erst die Trauung, dann ging es ins Riesenrad: Jasmin Ostertag und Jan-Philipp Waffenschmidt haben geheiratet.

© Harald Sippel Erst die Trauung, dann ging es ins Riesenrad: Jasmin Ostertag und Jan-Philipp Waffenschmidt haben geheiratet.

Die Sonne schien, als gäbe es kein Morgen. Ein paar Wölkchen zierten das Hellblau am Himmel, ansonsten gab es freie Sicht über die ganze Stadt. Ihre Stadt. In dieser Stadt, auf ihrem schönsten Fest, hatten sie nun geheiratet. Dabei sind Jan-Philipp Waffenschmidt und Jasmin Ostertag keine "echten Erlanger". Echte Berggänger aber sind beide schon lange. Seit August wohnen die beiden direkt am Berg, fünf Minuten brauchen sie zu Fuß, dann geht es über den Ost-Eingang aufs Kerwa-Gelände.


Hier ist die Bergkirchweih im Live-Ticker!


Auch am Donnerstag nahmen sie diesen Weg und liefen mit Freunden und Familie bis zum Weller Keller. Dort sprach Erlangens Oberbürgermeister die berühmten Worte. Ostertag trug ein schickes Dirndl, dazu weiße Rosen in den hochgesteckten blonden Haaren. Ihr Mann hatte sich für die Lederhose entschieden. Die große Feier ist für den 13. Juni 2020 geplant, das ist dann ein Samstag. "Da wird alles ein bisschen schicker", sagt Ostertag. "Wir mögen beides, elegant und schick, aber auch zünftig", sagt Waffenschmidt, "am Berg gehört es dazu, in Tracht zu heiraten."

Und es gehört auch dazu, nach der Trauung mit dem Riesenrad zu fahren. Zusammen mit den Trauzeigen, jeweils die besten Freunde, und Florian Janik stieg das frisch vermählte Paar in eine Gondel. "Die Trauung", sagt Waffenschmidt, "war wunderschön. Ein ganz besonderes Erlebnis". Für ihn galt das auch für die Riesenrad-Fahrt. Seine Frau hingegen hat Höhenangst und die Reise in 55 Meter Höhe "überlebt". Anschließend ging es zum Essen und abends zum Feiern auf den Henninger Keller.

Hochzeit auf der Bergkirchweih: Ein Tag voller Liebe

© Katharina Tontsch

Ganz anders war es bei der ersten Trauung: Schon im Jahr 2015, als es erstmals überhaupt Trauungen auf der Bergkirchweih gegeben hatte, wollte Beate Böhmer ihrem Mann, Udo Weiß, auf der Bergkirchweih das Ja-Wort geben. Doch die beiden Erlanger bekamen keinen der begehrten Termine. Also warteten sie. Vier Jahre lang. Irgendwann würde es die Stadt Erlangen schon noch einmal erlauben, das Heiraten auf dem Berg. Jetzt, 2019, war es soweit.

Rein formal war es genau wie am Standesamt. Nur saßen Familie und Freunde nun im Weller Keller. "Bombastisch", sagt Beate Böhmer, sei das alles. Mit Rosen in den Händen standen die Gäste am Ausgang Spalier, es gab ein Lebkuchenherz und statt einer Hochzeitstorte ein Brezengebäck. "Ein Traum-Tag" sei das, sagte Beate Böhmer. Ihr Mann trägt nun ebenfalls den Namen Böhmer.

2015 zum 260. Jubiläum der Bergkirchweih war die Idee entstanden, überhaupt auf der Kirchweih Trauung anzubieten. "Die Bergkirchweih ist nicht nur Party, sondern ein Familienfest", sagt Florian Janik. Die Schaustellerfamilie Kipp, die das Europarad betreibt, schlug vor, im Anschluss an das Ja-Wort Riesenrad zu fahren. Beate Böhmer verzichtete wegen ihrer Höhenangst darauf. Die anderen beiden Paare, die gestern auch heirateten, haben hingegen den Ausblick über die Stadt aus 55 Metern Höhe genossen.

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