Hohe Mieten sind in Erlangen das größte Problem

17.4.2019, 18:00 Uhr
Hohe Mieten sind in Erlangen das größte Problem

© Oliver Acker, www.digitale-luftbilder.de

Die Stadt wächst seit dem Jahr 2000 beständig. In den letzten fünf Jahren ist die Einwohnerzahl um 5,4 Prozent gestiegen — das sind 5743 Einwohner mehr, so dass die Unistadt - die als zweitsicherste Großstadt in Bayern gilt - nun insgesamt 112 846 Einwohner in ihren Mauern zählt (Stand vom 31. Dezember 2017).

Insgesamt stieg das Wohnungsangebot in der Hugenottenstadt in den letzten fünf Jahren um 4,1 Prozent oder genau um 2555 Wohnungen. Zum 31. Dezember 2017 gab es unterm Strich 64 142 Wohnungen.

Hohe Kaltmieten

Während 2016 der Bau von 1 232 Wohnungen neu genehmigt wurde, und damit so viel wie seit 1993 nicht mehr, sank die Zahl der Neugenehmigungen 2017 auf nurmehr 204. Die Zahl der fertiggestellten Wohnungen bewegte sich 2017 allerdings auf einem Rekordniveau von 958 gegenüber einem Schnitt von 400 neuen Wohnungen in den vergangenen zehn Jahren. Ein bisschen erhöht hat sich auch die durchschnittliche Wohnfläche je Einwohner — sie liegt jetzt bei 40,4 Quadratmeter.

Die Suche nach bezahlbarem Wohnraum ist keine leichte Sache und kann sich durchaus hinziehen. Die durchschnittliche Netto-Kaltmiete lag jedenfalls 2017 bei 8,14 Euro pro Quadratmeter.

Deutlich höher fielen dagegen die Kaltmieten bei Neuverträgen aus. Und damit werden in Erlangen nach München bayernweit mit die höchsten Mietpreise gezahlt.

Die Preise für Baugrundstücke und Wohnimmobilien haben in den letzten Jahren nochmals kräftig zugelegt. Für eine Neubauwohnung musste man 2017 im Schnitt rund 5 400 Euro je Quadratmeter hinblättern. Bei einem Bauplatz in guter Lage war man mit 500 bis 800 Euro pro Quadratmeter dabei.

Dass auch hier Erlangen nach München zum teuersten Pflaster in Bayern gehört und die Nachbarstädte Nürnberg und Fürth einmal mehr hinter sich lässt, ist jedoch nicht unbedingt neu.

Die Wohnungssuche und die Nachfrage nach einer geförderten Mietwohnung — der Bedarf war bei Weitem höher als das Angebot. Denn nur für 18 Prozent der vorgemerkten Haushalte konnte 2017 eine geförderte Mietwohnung vermittelt werden.

Große Herausforderung

Während in den vergangenen zehn Jahren rund 500 geförderte Mietwohnungen aus der Sozialbindung gefallen sind, konnte dieser Trend 2017 erstmals wieder umgekehrt werden. Die Zahl liegt nun wieder über 3 000. "Unsere Vorgabe, bei neu geschaffenem Baurecht eine 30-Prozent-Quote für geförderten Mietwohnungsbau festzulegen und die intensiven Bemühungen unserer städtischen Wohnungsbaugesellschaft Gewobau zeigen erste Erfolge", so Oberbürgermeister Florian Janik in einer Mitteilung. Eine durchaus erfreuliche Entwicklung.

Gleichwohl bleibe die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum eine große Herausforderung, so Janik.

Erlangen gilt als eine "junge Stadt", nicht zuletzt natürlich wegen der vielen Studierenden. Mit durchschnittlich 41,4 Jahren (2017) ist man hier jedenfalls jünger als in Nürnberg (43,1) und Fürth (42,8).

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