Hupfla: Deutsche Stiftung Denkmalschutz kritisiert Erlangen

23.7.2019, 11:00 Uhr
Darum geht es: Der verbliebene Rest der Hupfla.

© Harald Sippel Darum geht es: Der verbliebene Rest der Hupfla.

In einem Brief an den Erlanger Oberbürgermeister Florian Janik, der auch allen Fraktionen im Stadtrat zugegangen ist, warnt Steffen Skudelny, Vorstand der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, vor einem Abriss.

Die Stiftung schließe sich den Aufforderungen des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege und des Bayerischen Landesdenkmalrats an, das denkmalgeschützte Gebäude Schwabachanlage 10 vollständig zu erhalten, heißt es in dem Schreiben, das unserer Redaktion vorliegt. Das Gebäude müsse vollständig in die weitere Planung auf dem Gelände der heutigen Universitätsklinik einbezogen werden.


Heimat- und Geschichtsverein fordert Erhalt


Ein Abriss hätte in seiner Signalwirkung nicht nur unabsehbare Folgen für Denkmalschutz und Denkmalpflege in ganz Deutschland, sondern auch für das allgemeine Rechtsempfinden. Dies gelte unbeschadet der geplanten Gedenkstätte ebenso für einen Teilabriss, der das historisch gewachsene Denkmal nicht weniger zerstören würde.

Der Abriss des intakten und bis heute von den Universitätskliniken genutzten Gebäudes würde die Zerstörung von dessen kulturellem wie auch materiellem Wert bedeuten — "angesichts der Größe dieses Bauwerks eine unerhörte Denkmalignoranz und eine enorme Ressourcenverschwendung", so Skudelny.

Der Vorstand der Deutschen Stiftung Denkmalschutz geht in dem Brief auch kurz darauf ein, dass die Neuplanungen für das Gelände der ehemaligen "Hupfla" als Teil der heutigen Universitätskliniken Erlangen vor einem halben Jahrhundert begannen. Bis in die Gegenwart hätten sich sämtliche Folgeplanungen über die gesetzliche Verpflichtung zum Erhalt der historischen, als Denkmale geschützten Gebäude auf dem Gelände hinweggesetzt.

Insbesondere seien im Architekturwettbewerb 2009 für das "Translational Research Center" (TRC) sämtliche Auflagen des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege ignoriert worden, mit denen die Erhaltung des Nordflügels der früheren "Kreisirrenanstalt" — eines 160 Meter langen, axialsymmetrisch in Formen der Neurenaissance gegliederten Baus — sichergestellt werden sollte.

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