Im E-Werk Erlangen im Einsatz

11.6.2012, 14:45 Uhr
Im E-Werk Erlangen im Einsatz

© Klaus-Dieter Schreiter

Sie liebt Deutschland wie ihre Heimat, trinkt gerne Weißbier, isst mit Vorliebe Schäufele und spielt sogar Damenfußball beim ATSV Erlangen. Olivia Guevara hat sich ganz vorzüglich eingelebt in Erlangen. Seit September vergangenen Jahres ist die 24-Jährige in der Hugenottenstadt und absolviert im E-Werk ein Freiwilliges Soziales Jahr. Das ist eigentlich gar nicht so einfach, wenn man aus einem Land wie Nicaragua kommt, denn es kostet viel Geld.

Aber es gibt viele Sponsoren, die diese Freundschaft mit dem mittelamerikanischen Staat durch die Unterstützung auch von Olivia fördern wollen. Dazu gehören die Bürgerstiftung, die das FSJ-Projekt mit 2500 Euro gefördert hat, die Volkshochschule, der Nicaragua-Städtepartnerschaftsverein, die Agenda 21, der Eine-Welt-Laden und die Stadt selbst.

Die Stadtwerke haben zudem einige Monatskarten für den ÖPNV spendiert, und mit Cornelia Wersig hat die junge Frau aus Nicaragua eine Gastmutter gefunden, die ihr sogar ein Handy und ein Fahrrad zur Verfügung gestellt hat. Betreut wird Olivia auch von Maria Elena Schaer von der Schulplattform Bandena für Erlangen und San Carlos und von Cornelia Hufeisen vom Bürgermeister- und Presseamt.

Auch einen intensiven Sprachkurs hat Olivia gesponsert bekommen, was erheblich mit dazu beigetragen hat, dass sie ganz perfekt in die Aufgaben passt, die es im E-Werk gibt. Dort macht sie auch Wochenenddienste und arbeitet in der Garderobe sowie am Einlass und an der Bar.

Rückkehr im August

Wenn spanischsprechende Bands im E-Werk auftreten, übernimmt Olivia die Betreuung der Musiker, was die natürlich zu schätzen wissen. Über diese Dienste refinanziere sie sich selbst, sag Michael Heine vom E-Werk. Denn immerhin kostet ihn diese FSJ-Stelle rund 700 Euro im Monat.

Olivia, die von dem mitten im Nicaragua-See liegenden Archipel Solentiname stammt und in ihrer Heimat Umwelt-Ingenieurin studiert hat, hat inzwischen in Erlangen viele Freunde gefunden. Darum ist sie ein wenig traurig darüber, dass das FSJ bereits Ende August zu Ende ist.Vorher aber, und zwar am 26. Juli ab 18 Uhr, wird sie im E-Werk als Abschlussarbeit noch einen Nicaragua-Abend veranstalten. Dabei werden Filme gezeigt; es gibt Essen und Musik aus ihrer Heimat. Die Kellerbühne und der Garten erstrahlen dann im nicaraguanischen Flair.

Die junge Frau fühlt sich inzwischen als Botschafterin von San Carlos in Erlangen. Nach ihrer Rückkehr nach Nicaragua wird sie zunächst den Touristen auf den Künstlerinseln von Solentiname ihre Heimat zeigen. Sie hofft zudem, dass auch noch mehr Jugendliche aus Erlangen nach San Carlos kommen werden, um die sie sich gerne kümmern würde.
 

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