60. Jubiläum der Fahrbibliothek

In Erlangen kommen die Bücher mit dem Bus

Jeanette Seitz

Redakteurin Nordbayerische Nachrichten

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11.7.2022, 13:55 Uhr
Das Team der Fahrbibliothek Erlangen, die 60. Jubiläum feiert.

© Stadtbibliothek Erlangen, NN Das Team der Fahrbibliothek Erlangen, die 60. Jubiläum feiert.

Es gibt doch die Stadtbibliothek. Warum braucht es da noch eine Fahrbibliothek?

Unsere Stadtbibliothek ist natürlich eine großartige Einrichtung. Die Fahrbibliothek hat im Gegensatz zu der stationären Stadtbibliothek jedoch den großen Vorteil, dass sie mobil ist. Das ermöglicht es uns, Stadtteile zu erreichen, die nicht im Einzugsgebiet der Hauptstelle liegen, um dort die Medienversorgung der Menschen sicherzustellen und Leseförderung zu betreiben. Wichtig sind unsere Haltestellen in den Stadtteilen vor allem für diejenigen, für die der Weg in die Stadt beschwerlich ist. Das betrifft in der Regel Familien mit kleinen Kindern und alte Menschen.

Was hat die Fahrbibliothek im Angebot? Was ist besonders gefragt?

Unsere Angebote sind auf unsere Hauptzielgruppen ausgerichtet. So führen wir sehr viel Kinder- und Jugendmedien mit uns. Damit decken wir einerseits den Bedarf der Familien mit Kleinkindern, andererseits auch den Bedarf der Schülerinnen und Schüler. Ergänzt wird das Angebot mit unterhaltender Literatur, einigen Sachbüchern und Zeitschriften für die Eltern und Senioren. Dabei decken wir bei unseren Angeboten den größten Teil des Medienspektrums ab. Das geht von Büchern, CDs, DVDs bis zu Tonie-Figuren. Gerade diese Figuren erfreuen sich größter Beliebtheit bei den Kleinen.

Wie oft und wo ist die Fahrbibliothek unterwegs?

Wir haben 17 Haltstellen, die wir wöchentlich bedienen. Der Schwerpunkt liegt dabei im Erlanger Westen, weil diese Stadtteile am weitesten vom Zentrum entfernt sind oder schlicht die Nachfrage enorm ist. Zusätzlich fahren wir normalerweise auch noch exklusiv sechs Erlanger Schulen. Hier betreiben wir am intensivsten Leseförderung.

Diplom-Bibliothekar Rüdiger Kunstfeld.

Diplom-Bibliothekar Rüdiger Kunstfeld. © privat, NN

Wird die Fahrbibliothek in Zeiten von Internet und E-Book überhaupt noch angenommen?

Definitiv ja. Unsere Kernzielgruppen, also Kleinkinder und Schüler, lesen hauptsächlich analog. Natürlich bemerken wir eine teilweise Verschiebung der Lesegewohnheiten bei den Erwachsenen, das ist aber auch recht und billig so. Es ist nur logisch, dass gute Angebote wie die E-Book-Ausleihe bei FrankenOnleihe genutzt werden, vor allem, weil sie von zu Hause aus erreichbar ist. Eine Bedrohung ist das für die Fahrbibliothek jedoch nicht. Grundsätzlich kann man sagen, dass die Nutzung der physischen Medien weitestgehend konstant bleibt und die digitale Nutzung zunimmt. Unterm Strich wird also mehr gelesen.

Was erwartet die Bürgerinnen und Bürger während der Jubiläums-Aktionswoche vom 11. bis 15. Juli?

Die Aktionen werden diesmal dezentral stattfinden. Also direkt an jeder Haltestelle der Fahrbibliothek, vor der Haustüre der Menschen, für die wir täglich unterwegs sind. Es gibt eine kleine Ausstellung zur Geschichte der Fahrbibliothek sowie einige kleine Bastelaktionen. An unserem Glücksrad kann der ein oder andere Gewinn abgesahnt werden. Sicher werden wir auch dem ein oder anderen kleinen oder großen Kind den Nachmittag mit ein paar Naschereien versüßen. Wir freuen uns auf den Austausch von Erinnerungen und ein herzliches Zusammenkommen.

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