Kampf für Lärmschutz: Tennenlohe sucht Hilfe in Erlangen

16.7.2019, 14:30 Uhr
Kampf für Lärmschutz: Tennenlohe sucht Hilfe in Erlangen

© Foto: Klaus-Dieter Schreiter

Man habe den Verdacht, "dass die Autobahndirektion Mittel und Wege findet, um das für sie günstigste Ergebnis zu errechnen", meinte der Ortsbeiratsvorsitzende Rolf Schowalter während der jüngsten Sitzung seines Gremiums. Grund für den Unmut ist, dass die Berechnungen ergeben haben, die Grenzwerte werden allesamt eingehalten, was Lärmschutz nicht notwendig macht.

All die Begründungen der Autobahndirektion seien "Argumente, die einem gesunden Menschenverstand widersprechen", meint Schowalter. Einen Antrag, das alles noch einmal zu überprüfen, hatte der Ortsbeirat schon einmal gestellt, aber der sei wohl irgendwo versunken, vermutet der Ortsbeiratsvorsitzende, weil er keine Antwort erhalten hatte.

Verstehen können die Tennenloher unter anderem nicht, dass der Ausbau der A3 genau bei Tennenlohe endet, und darum auch kein Flüsterasphalt auf den letzten 300 Metern bis zur Anschlussstelle Tennenlohe aufgetragen wird. Zudem hat Rolf Schowalter herausgefunden, dass die Lärmgrenzwerte beim Neubau einer Schnellstraße niedriger liegen würden, und zwar so niedrig, dass zusätzlicher Lärmschutz für Tennenlohe drin wäre.

Weil der Ortsbeirat beim Betrachten der Autobahnbaustelle zu dem Ergebnis gekommen, dass die Autobahn neu gebaut wird und nicht nur saniert, fordert er nun den dann erforderlichen Lärmschutz. Allerdings wird die Fahrbahn offenbar nicht breiter und erhält wohl keine zusätzlichen Fahrspuren. Das ist nach Lesart der Autobahndirektion dann kein Neubau – zusätzlicher Lärmschutz kommt darum nicht infrage.

Besonders enttäuscht ist man in Tennenlohe, weil im Zuge derselben Baumaßnahme für Eltersdorf und Bruck zusätzliche Lärmschutzmaßnahmen vorgesehen sind. "Es ist davon auszugehen, dass nach Abschluss der Baumaßnahmen am Autobahnkreuz Fürth / Erlangen der Verkehr auf der A 3 weiter ansteigen und die Lärmbelästigung der Tennenloher Bürger zunehmen wird", meint der Ortsbeirat.

Er fordert für darum in einem Antrag für den Stadtteil Tennenlohe "die Lücke in den Lärmschutzanlagen zwischen dem Ende der Lärmschutzeinrichtungen im Ausbaubereich des Kreuzes bis zur vorhandenen Gabionenwand" zu schließen. Die Gabionenwand befindet sich im Bereich des Gewerbegebietes an der Frauenweiherstraße und wurde privat errichtet.


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"Damit die derzeit einmalige Chance für einen verbesserten Lärmschutz der Tennenloher Bürgerschaft gewahrt bleibt, wird der Erlanger Stadtrat um beschlussmäßige Unterstützung des Anliegens gebeten", heißt es in dem einstimmig gefassten Beschluss des Ortsbeirates. Die erforderlichen Verhandlungen zwischen Autobahndirektion und dem Freistaat Bayern solle die Stadtverwaltung zügig aufzunehmen.

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