Kein Drama: Heroldsberg steigt wohl nicht ab

20.3.2019, 06:00 Uhr
Kein Drama: Heroldsberg steigt wohl nicht ab

© Foto: Berny Meyer

Benjamin Schuss hatte es sich etwas einfacher vorgestellt, als er zu Saisonbeginn seine komplett neu zusammengewürfelte Mannschaft zum ersten Mal zum Training bat. Ein paar Heroldsbergerinnen waren übrig, hinzu kamen junge Spielerinnen aus Erlangen und Bamberg sowie eine Gruppe aus Fürth. Dort hatte sich ein BOL-Team aufgelöst, also fragten die Basketballerinnen, alle erfahren und eingespielt, beim TuSpo an.

Aus Vereinssicht ein Segen, schließlich sind Spielerinnen immer Mangelware. Diese ganzen Gruppen zu einer Mannschaft zu formen allerdings, war nicht so leicht. Eine ganze Spielzeit lang hat es Schuss versucht, wirklich gelungen ist es nicht. Auch beim 28:82 am Sonntag gegen Herzogenaurach, "der schlimmsten Niederlage der Saison", war das zu sehen. "Im ersten Viertel war es sehr gut, dann ist der Schalter umgefallen und bei uns hat nichts mehr funktioniert."

Seit drei Jahren ist Benjamin Schuss Damen-Trainer in Heroldsberg. Der Nürnberger ist ein "Noris-Baskets-Urgestein", wie er sagt, Mitte der neunziger Jahre hatte er dort angefangen, zuerst Jugendlichen und dann Frauen trainiert. Als einige Spielerinnen nach Heroldsberg wechselten, folgte er ihnen, zuerst als Co-Trainer, nun als Chefcoach. "Prinzipiell", sagt der 40-Jährige, "muss man als Trainer mit einer positiven Einstellung an die Sache herangehen."

In dieser Bayernliga-Runde war das gar nicht so einfach. Heroldsberg hat nur drei von elf Spielen gewonnen und beendet die Saison als Tabellenvorletzter. "Die Mannschaft hat ein hohes Potenzial", sagt Schuss. "Wir haben auch viele Spiele knapp verloren." Doch bis zuletzt gab es enorme Leistungsschwankungen. "Wir konnten das Zusammenspiel nicht so harmonisieren, dass es erfolgreich ist."

"Es gibt keinen Zickenkrieg"

Seltsam ist das, denn abseits des Feldes verstehen sich die Basketballerinnen gut. "Es gibt keine Grüppchenbildung und auch keinen Zickenkrieg", sagt der Trainer. Auch nach Niederlagen gab es "kein Drama", die meisten im Team sind erfahrene Spielerinnen. Ein Abstieg droht Heroldsberg wahrscheinlich auch nicht. Die Soll-Stärke der Liga ist zehn Mannschaften, aktuell sind es acht. Wenn überhaupt, steigt Schlusslicht Neumarkt ab. Der Abstiegskampf hat deswegen auch beim TuSpo keine Rolle gespielt.

Wie es weiter geht, ist ungewiss. Es gibt ein paar Langzeitverletzte, manche Spielerinnen wissen nicht, wie es nach ihrem Studium aussieht. "Aktuell ist alles im Fluss, nichts ist absehbar", sagt Schuss. Könnte also gut sein, dass er nächste Saison wieder vor einer schwierigen Aufgabe steht.

Keine Kommentare