Neue Studie aus Erlangen

Keine Immunantwort nach Corona-Impfung: Diese Menschen sind betroffen

2.12.2021, 20:48 Uhr
Eine kleine Gruppe an Menschen entwickelt auf die Corona-Impfung keine Immunantwort.

© Stefan Hippel, NN Eine kleine Gruppe an Menschen entwickelt auf die Corona-Impfung keine Immunantwort.

Die Bezeichnung Impfversager ist keine schöne, doch so werden Menschen bezeichnet, die auch nach zwei Impfungen gegen das Coronavirus keine Immunantwort entwickelt und somit keinen Schutz vor einer Infektion haben. Eine neue Studie des Deutschen Zentrums Immuntherapie am Universitätsklinikum Erlangen zeigt, dass ein Indikator dabei eine besondere Rolle spielt.

Dr. David Simon von der Medizinischen Klinik 3 am Erlanger Universitätsklinikum ist Studienleiter der neuen Studie über Impfversager. 

Dr. David Simon von der Medizinischen Klinik 3 am Erlanger Universitätsklinikum ist Studienleiter der neuen Studie über Impfversager. 

"Wir hatten bereits in einer früheren Studie zeigen können, dass Patientinnen und Patienten mit Autoimmunerkrankungen wesentlich häufiger als gesunde Menschen keinen adäquaten Immunschutz nach zweimaliger Corona-Impfung aufweisen", sagt Studienleiter Dr. David Simon von der Medizinischen Klinik 3 am Erlanger Universitätsklinikum. Die neue Studie bestätigt nun die ersten Beobachtungen: Patientinnen und Patienten mit einer Autoimmunerkrankung sind besonders anfällig für Impfdurchbrüche. Denn: In den Untersuchungen sprach einer von zehn Patienten mit einer Autoimmunerkrankung nicht ausreichend auf die Corona-Impfung an, während bei gesunden Personen nur einer von hundert keinen ausreichenden Immunschutz nach einer zweimaligen Impfung aufbaute.

"Durch die konsequente Durchführung von Tests, die die Antiköperantwort nach der Impfung untersuchen, konnten bereits im Frühjahr all jene Patientinnen und Patienten aus der Studie identifiziert werden, die keine entsprechende Immunantwort auf die Corona-Impfung entwickelten" erklärt Kollege Dr. Koray Tascilar.

Diese Gruppe ist besonders betroffen

Vor allem Patienten mit einer Autoimmunerkrankungen wie der Gelenkerkrankung Arthritis seien betroffen. Diese Gruppe erhielt bereits im Sommer eine Drittimpfung. Nach dem Booster bildeten die allermeisten dieser Patienten nach dem Impfversagen der ersten beiden Impfungen eine sehr gute robuste Immunantwort gegen das Virus.

Damit belegen die Daten der Erlanger Studie die hohe Bedeutung einer Drittimpfung, da der Status der Vollimmunisierung nach zwei Impfungen eben nicht für alle Menschen gilt. Gerade bei Betroffenen mit einer Autoimmunerkrankungen ist eine fehlende Immunantwort nach zwei Impfdosen gar nicht so selten, sodass bei diesem Personenkreis eine Überprüfung des Immunstatus nach der Impfung wichtig erscheint, um frühzeitig Impfversager identifizieren und Impfdurchbrüche verhindern zu können.

"Geimpft und erkrankt" ist somit möglich, wobei es sowohl primäre Impfversager gibt als auch solche, die ihre Immunantwort nach einiger Zeit wieder verlieren. Autoimmunerkrankungen begünstigen beide Situationen. Diese Ergebnisse der Studie zeigen: Risikogruppen, wie Patienten mit Autoimmunerkrankungen profitieren von einer raschen Drittimpfung.

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