Kommentar zu Corona-Impfdränglern: BRK-Erklärung lässt Fragen offen

4.3.2021, 14:07 Uhr

Kein Wunder, dass der BRK-Kreisverband länger als angekündigt für seine Stellungnahme zu den unglaublichen Vorfällen um Impfdrängelei in den eigenen Reihen gebraucht hat. Es ist gar nicht so einfach, die krude Logik des Handelns so in ausgefeilte Sätze zu packen, dass sie ein wenig weniger ungeheuerlich erscheint.

Denn es war offensichtlich ein Ziel, zu rechtfertigen, warum (noch?) keine personellen Konsequenzen gezogen wurden. Eine Entschuldigung für dieses "grobe Fehlverhalten", wie es Kreisvorsitzender Stefan Müller nennt, reicht nicht, noch dazu, wenn sie mit neuen schlimmen Behauptungen verknüpft ist, davon später.


Kreisverband ERH: BRK hält an Corona-Impfdränglern fest


Aber die vielen Worte bringen nicht viel. Es bleiben immer noch mehr Fragen als Antworten. Da gab es eine Reserveliste mit potenziell Impfwilligen die offenbar schon länger vorlag und auf der Mitarbeiter und Angehörige standen, die nicht die erforderliche Priorität hatten und die später tatsächlich geimpft wurden. Angeblich lässt sich nicht mehr feststellen, wann diese Liste dem Impfzentrum übermittelt wurde. Das ist zweitrangig, jedenfalls kann dann das Argument nicht stimmen, diese zehn Personen seien eingesprungen, um zu verhindern, das Impfdosen weggeworfen werden müssen.

Es wäre genug Zeit gewesen, geeignete Personen auf die Liste zu setzen und nicht etwa die Kreisgeschäftsführerin und ihren Stellvertreter samt Lebenspartnern. Zumindest Beate Ulonska hätte wissen können oder müssen, weshalb es keine Rücksprache mit dem Impfzentrum gab. Aber sie schweigt dazu, also bleibt dieser Punkt "unerklärlich", wie es in der BRK-Stellungnahme heißt.
Und dann diese windelweiche Entschuldigung der Betroffenen.


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Die Hektik der Impfverordnung war schuld, die zu einem "unüberlegten Handeln" geführt habe. Sich auf die Ersatzliste zu setzen oder setzen zu lassen, war gewiss wohlüberlegt. Und dann wollen die Impflinge auch noch Vorbilder für die Impfskeptiker gewesen sein. Vorbilder sind sie tatsächlich geworden – für unverantwortliches Handeln.

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