Kriminelle Masche mit Rauchmeldern in Erlangen

7.11.2019, 16:00 Uhr
Kriminelle Masche mit Rauchmeldern in Erlangen

Bei ihr gingen Anrufe aus dem Großraum Erlangen ein mit dem Hinweis, dass Feuerwehreinsatzkräfte bei Privatwohnungen klingeln und überprüfen möchten, ob die gesetzliche Rauchwarnmelderpflicht erfüllt wird. Offenbar sei wieder einmal ein Kettenbrief in Umlauf, der genau dies ankündige, sagte Brandrat Friedhelm Weidinger nach Rücksprache mit der Polizei gegenüber den EN.

Feuerwehr überprüft keine Rauchmelder

Bei einem Anrufer sei auch tatsächlich jemand vor der Tür gestanden, der sich als Feuerwehrmann ausgab und behauptete, dass er die Rauchmelder überprüfen müsse. Ziel sei es in diesem Fall gewesen, mit kriminellen Absichten in die Wohnung zu gelangen. Um dies zu erreichen, werde mit hohen Geldstrafen gedroht, die bezahlt werden müssen, wenn der Kontrolleur erneut kommen muss.

Doch wie der Feuerwehrchef unmissverständlich erklärt, überprüfen weder die Feuerwehr, die Stadtverwaltung Erlangen noch die Polizei, ob Haushalte der Rauchwarnmelderpflicht nachkommen. Ob Rauchmelder installiert waren und die gesetzlichen Anforderungen befolgt wurden, wird nur dann geprüft, wenn es zu einem Schadensfall kam.

Seit 2018 gilt die Rauchmelderpflicht

Die aktuellen Vorfälle nimmt Weidinger zum Anlass, noch einmal darauf hinzuweisen, wie sinnvoll und wichtig es ist, Rauchmelder zu installieren. Denn allein in Erlangen und Umgebung hätten damit, so der Feuerwehrchef, schon mehrere Menschenleben gerettet werden können.

Seit Anfang 2018 gilt die Rauchmelderpflicht nicht nur für Neubauten, sondern auch für ältere Gebäude. Demzufolge müssen in Schlafzimmer, Kinderzimmern und Fluren – das heißt auf Fluchtwegen – Rauchmelder installiert werden. Für die Installation ist der Eigentümer oder Vermieter zuständig. Falls dieser noch nicht tätig wurde, obwohl er vom Mieter vielleicht schon mehrmals darauf hingewiesen wurde, könne man sich als Mieter gern an die Bauaufsicht als zuständige Behörde wenden, so Weidinger.

"So konnten wir das Schlimmste verhindern"

Erst wieder in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag rückten die Einsatzkräfte zu einem Feuer in einem Mehrfamilienhaus in Büchenbach aus. Hier war jemand im Bett mit der brennenden Zigarette in der Hand eingeschlafen. Der Rauchmelder schlug an und wurde vom Nachbarn gehört, der dann seinerseits die Feuerwehr alarmierte.

So konnten wir das Schlimmste verhindern", sagt Weidinger. Die Tatsache, dass Rauchmelder immer wieder auch einen Fehlalarm auslösen und die Einsatzkräfte deshalb öfter ausrücken müssen als früher, nimmt der Feuerwehrchef gern in Kauf. Denn er weiß, dass Rauchmelder Lebensretter sind.

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