Landkreis ERH ist beim Abfall wieder Spitze

19.5.2019, 16:45 Uhr
Landkreis ERH ist beim Abfall wieder Spitze

© dpa/ Daniel Karmann

 Der verzeichnete geringe Rückgang im Vergleich zum Vorjahr resultiert aus der Fraktion Grüngut und ist eine Folge des trockenen Sommers.

Der Abfallbilanz nach dem Kreislauf-Wirtschaftsgesetz ist zu entnehmen, dass 1253 Tonnen Elektrogeräte gesammelt wurden. Das sind 9,2 Kilogramm pro Einwohner. Das hat zur Folge, dass die Restabfallmenge trotz gestiegener Einwohnerzahlen rückläufig ist. Mit 93, 9 Kilogramm je Einwohner liegt der Kreis weit unter dem bayerischen Druchschnitt (144 kg/Einwohner) und auch unter dem Mittelfrankens (140 kg/Einwohner).

Im Landkreis wurden insgesamt 82 Tonnen Problemabfälle erfasst, insbesondere Batterien, Altöl und andere Chemikalien. Autobattereien wurden über 21 Tonnen abgegeben.

Seit Dezember vergangenen Jahres muss Elektroschrott nach Groß- und Kleingeräten getrennt erfasst werden. Bei den Wertstoffhöfen gab das keine Probleme, bis auf den in Buckenhof, dessen Fläche zu klein und nicht erweiterbar ist.

Hier entschied man sich nach Bürgerreaktionen in der ganzen VG Uttenreuth nur mehr Kleingeräte und keine Bildschirme, Monitore und ähnliches mehr anzunehmen, teilte der Landrat dem Ausschuss für Umweltfragen und Abfallwirtschaft mit.

Die Kreistagsfraktion der Grünen wollte die Annahmestellen von Elektrokleingeräten über die Wertstoffhöfe hinaus auch auf die kommunalen Wertstoffinseln ausweiten. Von dort werden sie über die "ear"-Stiftung (Elektro-Altgeräte-Register), die von den Elektrogeräteherstellern finanziert wird abgeholt. So handelt Erlangen.

Eine Übertragung dieses Systems auf den Kreis scheitert an der anderen Ausgangslage. "Den Antrag hielt ich anfangs für eine gute Sache", sagte der Landrat. 

Aber: Die Behälter auf den Wertstoffinseln müssen von Hand nachsortiert werden, um beispielsweise Lithium-Batterien auszusondern.

Sie gelten wegen ihre hohen Energiedichte als brandgefährlich, wenn sie heftig bewegt werden, wie das bei Transport und Umschütten der Behälter vorkommt. Sachbearbeiterin Claudia Jarosch hält diesen Aufwand samt Bringen zur "ear" für die einzelnen Kommunen für nicht zumutbar, müssen inzwischen doch auch die Geräteverkäufer Altgeräte in ihren Läden zurücknehmen. Wegen dieser erhöhten Trennproblematik nahm Christiane Kolbet den Antrag zurück.

Vertagt und zugleich thematisch ausgeweitet wird ein Antrag der SPD-Fraktion. Sie wollte die Möglichkeit kostenloser Müllsäcke für inkontinente Personen auf Senioren-Wohngemeinschaften ausdehnen. Jetzt wird auch eine Lösung für Heime und Kindertagesstätten gesucht.

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