Langensendelbach: Ärger um Erdaushub beim neuen Hochbehälter

17.11.2018, 19:00 Uhr
Langensendelbach: Ärger um Erdaushub beim neuen Hochbehälter

© Karl Heinz Wirth

"Als wir davon erfuhren so der Bürgermeister, haben wir den Unternehmer sofort aufgefordert, die Anlieferungen von Erdreich zu unterlassen. Er legte uns daraufhin ein Zertifikat vor, dass der Aushub sauber ist und ignorierte die Einwände der Gemeinde. Das Material wurde auf einem Grundstück gelagert das im Wasserschutzgebiet der Zone 2 liegt. Die Verwaltung bat daraufhin das Wasserwirtschaftsamt Kronach, sich der Angelegenheit anzunehmen. Das WWA Kronach ordnete an, dass ein unabhängiger Gutachter verschiedene Schürfungen von dem angelieferten Material nimmt und auf Belastungen untersucht. "Wir haben mehrmals das Unternehmen mündlich, telefonisch und schriftlich aufgefordert, die Anlieferung des Materials einzustellen. Leider ohne Erfolg", erklärte der Bürgermeister.

Das Fatale an der Situation sei, so Siebenhaar, dass vom Unternehmen der Aushub von der Baustelle, zirka 800 Kubikmeter Sand, abtransportiert wurde — ohne Zustimmung der Gemeinde. Für dieses Material hatte die Gemeinde die Genehmigung es auf dem Gelände selbst zu verwenden. Wohin der Aushub von der Baustelle verbracht wurde ist nicht bekannt. Man vermutet, dass der Sand gesiebt und verkauft wurde, Genaueres weiß man jedoch nicht. Sollte das Erdreich belastet sein, dann wäre auch die Wasserversorgung für die Gemeinde in Gefahr, dann müsste es wieder abgeholt und ordnungsgemäß beseitigt werden.

Viele Fragen offen

"Wie es weitergeht, wissen wir nicht. Wir müssen jetzt das Ergebnis der Untersuchungen abwarten", sagte Siebenhaar. Ob der Eigentümer informiert gewesen sei und ob er der Lagerung des Erdreichs zugestimmt habe, fragten einige Bürger. Das sei noch nicht bekannt, da der Eigentümer des Grundstücks erst am Wochenende wieder zurückkomme. "Dann werden wir ihn fragen, ob er der Lagerung von Erdreich, von dem man nicht weiß, woher es kommt, seine Erlaubnis erteilt hat. "Nichts ist teurer als die Umwelt und die Allgemeinheit wissentlich zu schädigen, und nichts ist beruhigender als ein gutes Gewissen, wenn man umwelt- und verantwortungsbewusst handelt", so Bürgermeister Siebenhaar abschließend.

Wie es denn mit der Ertüchtigung der Staatsstraße zwischen Effeltrich und Langensendelbach aussehe, wurde nachgefragt. Zusammen mit der Effeltricher Rathauschefin, so Siebenhaar, "haben wir erstaunlich schnell einen Termin beim Straßenbauamt Bamberg bekommen. Dort wurde uns mitgeteilt, dass man die Straße erneuern und etwas verbreitern wird, um den Begegnungsverkehr von Bussen und Schwerlastverkehr zu entschärfen." Gleichzeitig will man auch den Radweg daneben errichten.

Und da begännen die Schwierigkeiten, erklärte das Gemeindeoberhaupt. Während auf Langensendelbacher Seite für den Radweg entsprechende Flächen von den Eigentümern bereitgestellt werden, gebe es auf der Effeltricher Seite Probleme seitens einiger Grundstückseigentümer. "Ich habe die Befürchtung", so Siebenhaar, "dass dieses Zeitfenster für den Ausbau und Neubau der Straße geschlossen wird, wenn auf der Seite von Effeltrich keine Einigung mit den Grundstückseigentümern zustande kommt". Das würde bedeuten, dass man noch etliche Jahre mit der Buckelpiste leben müsste. Er hoffe auf ein Einlenken und Zustimmung der Effeltricher.

Auch der Hochwasserschutz in der Honingser Straße beschäftigte die Bürger. Für das Baugebiet in der Honingser Straße sei es nicht gelungen, Einstauraum von den Hinterliegern zu bekommen.

"Je weniger Bereitschaft besteht, Rückhalteflächen für Regenereignisse zur Verfügung zu stellen, umso weniger haben wir die Möglichkeit Bauland auszuweisen", machte Siebenhaar deutlich; er habe auch ein Stück weit Verständnis. "Ich weiß, Landwirte sind keine einfache Klientel, denn ich war auch einer." Trotzdem werde er weiter das Gespräch suchen und Vertrauen aufbauen.

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