Leinwände, Partys und Stereoskopie

9.11.2010, 07:48 Uhr
Leinwände, Partys und Stereoskopie

© privat

Ganze Teams nahmen lange Anfahrtszeiten auf sich, wodurch ein drei Tage währendes, durchwegs buntes Programm geboten werden konnte. Tagsüber war es möglich, kostenlos Vorträgen zu lauschen, an Workshops teilzunehmen und Installationen zu betrachten, abends gab es Konzerte und Partys, natürlich mit VJ-Begleitung. Eines der bestens frequentierten Ereignisse war dabei der Auftritt eines Video- und Musikkünstler-Duos aus Wien, das mit seiner 3D-Show „Parallaxis“ in die Clubbühne lockte, bei der gut zu sehen war, was mittlerweile auf dem Sektor der die Musik der Disc-Jockeys begleitenden Kunst der Video-Jockeys möglich ist.

Komplizierte Details

Einblicke und Umsetzung in adäquater Präsentation: Was tagsüber in den Gruppenräumen anhand vieler konkret entwickelter Beispiele bis

in komplizierte Details vermittelt wurde, wurde abends fürs „Partyvolk“ in die Tat umgesetzt, sprich: mit der Musik zusammengebracht. So kam die Fusion der E-Werk-Partyreihe „play!“ mit dem „VJ Festival“ bei den Gästen am besten an.

Ein zweigeteiltes Festival: hier „trockene“ Materie, dort „gelebte“ Video-Kunst. Während zu sehr später Stunde immer mehr Leute den Weg zu den Partys ins E-Werk fanden, trafen sich tagsüber nur die „Macher“ und die an der hochkomplexen Materie Interessierten. Kein Wunder, bei Workshop-Themen wie „Stereoskopische Syncästhetic“, „VVVV – Ein Einblick in die grafische Programmierumgebung“ oder „Resolume über OSC mit Processing steuern“.

Da kann nicht jeder mithalten, und so avancierte das Festival am Tag zu einem Künstlertreff, der zum Zuhören, Austausch und Mitmachen einlud, was eine interessante Atmosphäre schuf. Künstler plauderten über ihr Leben, ihre Kunst, ihre Technik und ihre Techniken. In Vorträgen wurden Programme erklärt und Möglichkeiten aufgezeigt – für alle themenbezogene Interessenten und Szeneangehörigen ein gänzlich lohnendes Wochenende.

Für alle anderen schafften die Mitglieder von „Soulfood“ und F.E.T.E. am Abend und in der Nacht die Verknüpfung der Videokunst mit der Musik und sorgten so für ausgelassene Stimmung zwischen den in der gesamten Clubbühne verteilten Leinwänden, die mit Visualisierungen von teilnehmenden Künstlern zum Leuchten gebracht wurden.