Liebe zur CSU rein platonisch

8.3.2019, 05:06 Uhr
Liebe zur CSU rein platonisch

© F.: Spörlein

Veranstaltung und Schauplatz gibt es schon länger als den politischen Frühschoppen des Landesverbands in Deggendorf, meinte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler im Landtag, Gabi Schmidt. Diese kam am Mittwoch nämlich direkt aus Niederbayern und war auf Bitten der hiesigen Kreisvorsitzenden Irene Häusler und des Ortsvorsitzenden Stefan Mächtel die Hauptrednerin in Hemhofen.

Im Aischgrund-Dialekt

Ohne Zweifel, Schmidts breiter Aischgrund-Dialekt steht dem niederbayerischen ihres Chefs, Hubert Aiwanger, in nichts nach. "Do geht’s net bloß um die Biena", meinte die Rednerin am Podium, nachdem sie mit Dixieland-Musik von dem Trio "Fisherman Friends" (Martin Oberle) dort "hingespielt" wurde. Es gehe hier um Artenschutz allgemein, weshalb die Freien Wähler auch darauf gedrängt hätten, dass der Artenschutz in die Verfassung aufgenommen werde.

Verhalten war Schmidts Aschermittwochs-Auftritt beim TSV, nicht ausfallend, nicht populistisch, nicht gehässig, sachlich eben, ganz so, wie es sich geziemt, wenn man selbst in Regierungsverantwortung ist. Die große Liebe mit der CSU werde die Liaison aber sicher nicht; das bleibe "rein platonisch". Zumal die Freien Wähler wüssten, dass Politik von unten nach oben passieren solle, nicht umgekehrt.

Es habe sich mit dieser Koalition gezeigt, Bayern brauche die Freien Wähler, sagte sie und kam zum ersten "Wundschmerz" in vielen Kommunen, den Löchern in den Kassen durch den von den Freien Wählern durchgesetzten Wegfall der Straßenausbau-Beiträge. Das Lieblingsthema der Parteilosen. Dieser Ausbaubeitrag, der von Kommunen erhoben werden konnte, wenn Ortsstraßen saniert wurden, sei für viele Häuslebesitzer quasi existenzbedrohend gewesen, so Schmidt. Aber: "Wie jeder Schmerz, vergeht auch dieser einmal".

Gabi Schmidt, die mangels Abgeordneten der Freien Wähler im hiesigen Stimmkreis auch hierzulande oft unterwegs ist, warnte angesichts der neuen Macht vor dem Abheben und erinnerte an das Liedchen: "Flieg nicht so hoch mein kleiner Freund". Nicht nur der Artenschutz war ihr Thema, der Klimaschutz ebenso, die Bildung, die Gebühren in den Kitas, die Digitalisierung.

Schließlich äußerte die Landtagsabgeordnete noch, wie sie sich dafür schäme, dass im Bayerischen Landtag vom rechten Rand immer wieder menschenverachtende Redebeiträge kämen.

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